Schwarze Schafe gibt es in den besten Familien. Und natürlich auch in den besten Schaf-Familien. Schuld sind die Gene.

Wee bei uns Menschen gibt es bei Schafen von jedem Gen zwei Versionen. So ein Gen kann dann dominant oder rezessiv sein. Dominant heißt: Es setzt sich gegenüber dem rezessiven Gen durch. Bei den Hausschafen ist dieses dominante Gen dann das "weiße Gen". Wenn ein Schaf ein dominantes weißes Gen und ein rezessive schwarzes Gen hat, ist es trotzdem weiß.

Weiß + Weiß = Schwarz. Häh?

Wenn sich jetzt zwei weiße Schafe paaren, die beide das rezessive schwarze Gen in sich tragen, kann es sein, dass das rezessive schwarze Gen bei dem Lamm in doppelter Ausführung vorliegt.

"Es gibt Gene für die Weißfärbung, und dieses Gen kann in dominanter und rezessiver Form vorkommen. Wenn zwei rezessive zusammenkommen, wird ein schwarzes Lamm geboren."
Rudolph Waßmuth, Haustiergenetiker

Weg mit der schwarzen Wolle

Bevor die Schafe domestiziert worden sind, waren sie übrigens überwiegend braun. Was für die Tiere natürlich viel besser waren, weil sie Freßfeinden weniger stark auffallen. Als wir Menschen irgendwann angefangen haben, Schafe zu domestizieren, sollten die Tiere plötzlich weißes Fell haben. Das kann besser zu Wolle verarbeiten und färben.

Shownotes
Genetik
Schwarze Schafe
vom 17. Juli 2014
Moderator: 
Sven Preger
Gesprächspartner: 
Michael Böddeker