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Flecken auf der Hand und tagelang abgetaucht: Gerüchte über Donald Trumps Gesundheitszustand machen die Runde. Sogar über seinen angeblichen Tod wird spekuliert. Was ist da wirklich dran – und wie ehrlich gehen US-Präsidenten mit ihrer Fitness um?

Nein, Donald Trump ist nicht tot. Das sind offensichtlich Fake News. Aber in den vergangenen Tagen gingen Hashtags wie #TrumpIsDead oder #TrumpDied viral. Trump lebt, Spekulationen um seine Gesundheit gibt es trotzdem.

Das hat mehrere Gründe, erklärt Annika Witzel aus dem Team von Unboxing News: Der US-Präsident hatte einige Tage lang keine öffentlichen Auftritte. "Das allein ist für Trump ja schon ungewöhnlich", sagt sie.

Vance‘ Aussage wurde verkürzt

Dazu kamen Aussagen seines Vize, JD Vance: Der sei jetzt, nach 200 Tagen als Vizepräsident, bestens vorbereitet, das Amt des Präsidenten zu übernehmen, falls sich eine "schreckliche Tragödie" ereignen sollte. Dieses Zitat verbreitete sich im Netz.

Das ist allerdings nur ein Ausschnitt aus einem Interview. Vance sagte nämlich auch, Trump sei bei bester Gesundheit und er sei sich sicher, dass der Präsident die Amtszeit in bester Form zu Ende bringen werde.

Aspirin und Händeschütteln

Doch schon seit längerer Zeit gibt es weitere Spekulationen: Immer wieder sind an Trumps Händen dunkle Flecken zu sehen. Bei Terminen wurden sie kürzlich überschminkt. Das Weiße Haus begründet das damit, dass der Präsident so viele Hände schüttelt und Aspirin einnimmt zur Vorsorge von Herz-Kreislauf-Problemen.

Seine geschwollenen Knöchel kämen von einer Veneninsuffizienz, also einer Durchblutungsstörung. Ansonsten sei der Präsident, immerhin 79 Jahre alt, aber fit, erklärte seine Pressesprecherin.

Auch Republikaner verbreiten Gerüchte – als Rache?

Und dennoch wird immer wieder über seine Gesundheit spekuliert. Gerüchte verbreiten vor allem linke Netzaktivistinnen und -aktivisten, die sich dann schnell verbreiten. Und auch so manche Demokraten sind auf den Zug aufgesprungen. "Da haben einige vermutlich ihre Chance gesehen, Trump eins mitzugeben", erklärt Annika Witzel.

Denn Trump hatte bei seinem Vorgänger Joe Biden dasselbe getan. Immer wieder bezweifelte er, dass Biden fit genug für sein Amt ist. Und so ganz Unrecht hatte er tatsächlich nicht, wie später rauskam. Sein engster Kreis hatte lange verschwiegen, wie es ihm wirklich geht.

Trump sagt, er ist so fit wie nie

Und die Geschichte zeigt, dass es immer wieder US-Präsidenten gab, die zum Teil schwere Krankheiten vor der Öffentlichkeit geheim gehalten haben. Bei John F. Kennedy wurde erst nach seinem Tod bekannt, dass er chronisch krank und tablettensüchtig war. Ronald Reagan gab erst fünf Jahre nach seiner Amtszeit zu, dass bei ihm Alzheimer diagnostiziert worden war.

Jasper Barenberg, US-Korrespondent für den Deutschlandfunk, sagt: Wie gesund ein US-Präsident ist, war vor allem ein Thema, weil beim letzten Wahlkampf zwei historisch alte Kandidaten gegeneinander antraten: Joe Biden war über, Donald Trump knapp 80 Jahre alt.

Trumps Verhalten gegenüber Biden holt ihn jetzt ein

Dazu kam, dass Donald Trump aus diesem Thema eine Waffe gemacht hat. "Dass er diese verletzenden Bemerkungen in der Öffentlichkeit gemacht hat, dass er sich über die Gebrechlichkeit, über Missgeschicke öffentlich lustig gemacht hat, das war neu", sagt Jasper Barenberg. Auch der Spitzname Sleepy Joe gehört dazu. Trump habe das ausgenutzt, und jetzt kommt das ein bisschen auf ihn zurück.

"Der Mann bringt ordentlich Energie auf die Bühne."
Jasper Barenberg, US-Korrespondent für den Deutschlandfunk

Eine Pflicht, über den eigenen Gesundheitszustand zu berichten, gibt es für US-Präsidenten oder Kandidaten nicht. Aber die Frage – und die Erklärung, "fit for office" zu sein – gehört schon zum Wahlkampf dazu. Einen kranken Präsidenten könnte man auch absetzen, das ist im 25. Verfassungszusatz geklärt.

Doch Donald Trump erklärt, er sei so fit wie noch nie. "Nur vom Beobachten, und wenn man das Hämatom an der Hand einen Augenblick vergisst: Es vergeht im Grunde im Alltag keine Stunde, in der man nicht von Donald Trump hört", sagt US-Korrespondent Jasper Barenberg. "Der Mann bringt ordentlich Energie auf die Bühne. Das sagt ja auch was aus."

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an unboxingnews@deutschlandradio.de

Shownotes
Gerüchte um seine Gesundheit
Wie geht’s Donald Trump wirklich?
vom 04. September 2025
Host: 
Rahel Klein
Gesprächspartnerin: 
Annika Witzel, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin
Gesprächspartner: 
Jasper Barenberg, Deutschlandfunk-Korrespondent für die USA