"Twistory" nennt sich eine moderne Spielform der Geschichtsvermittlung. In Scheibchen zu je 140 Zeichen, können weit zurückliegende Ereignisse in Echtzeit miterlebt werden. Twitter sei Dank.
Am 27. Januar feierte die Weltöffentlichkeit die Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz 1945 durch die Rote Armee. Dieses wichtige Ereignis haben fünf junge Historiker zum Ausgangspunkt ihres Echtzeit-Twitter-Projekts „Heute vor 70 Jahren“ gemacht.
Geschichtsvermittlung für Digital Natives
Übereinstimmend mit Tag und wenn möglich auch Uhrzeit twittern der Historiker Moritz Hoffmann, Jahrgang 1984, und seine vier Kollegen, was in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges den Alltag der normalen Bevölkerung bestimmt hat. Grundlage dafür sind Tagebuchaufzeichnungen, historische Dokumente und Archivfunde.
Für Hoffmann sind gerade die Alltagsgeschichten besonders gut dazu geeignet, ein jüngeres Publikum für Geschichte zu interessieren, weil abstrakte Jahresabstände in konkrete Städte, Straßen und damit Bezugspunkte umgewandelt werden. Deswegen müssen die Tweeds auch keine prüfungsrelevanten Informationen transportieren, sondern sollen ein Bild der Zeit vermitteln. Wer dennoch neugierig auf weitere Informationen ist, kann seinen Wissensdurst mit dem gleichzeitig erschienenen Buch über das Kriegsende in Deutschland stillen.
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