Ciao Sommer heißt auch ciao Sommerbräune. Sich mal eben in die Sonne legen, geht nicht mehr. Natürlich gibt's Alternativen: Selbstbräuner zum Beispiel. Aber wie gesund sind die?
Wer vor kurzem noch im Sommerurlaub war, hat vermutlich noch eine Weile was von seiner Bräune. Aber klar: Irgendwann ist auch die weg. Etwas länger erhalten lässt sie sich mit Selbstbräunern. Diese sorgen für einen dunkleren Teint, sogar ganz ohne UV-Strahlen. Fraglich ist jedoch, wie hautverträglich so ein Selbstbräuner ist.
Deshalb wird die Haut durch Selbstbräuner dunkler
Ein Stoff, der in vielen Bräunungsprodukten enthalten ist: Dihydroxyaceton – kurz DHA. Er reagiert mit Eiweißen in unserer oberen Hautschicht. Dadurch wird unsere Haut für ein paar Tage bräunlich gefärbt.
"Wenn ich weiß, der Patient nimmt den Selbstbräuner und liegt dafür nicht fünf Stunden am See ungeschützt in der Sonne. Dann ganz klar meine Empfehlung das Erste zu tun."
Selbstbräuner sind besser als ungeschütztes oder übermäßiges Sonnenbaden, sagt die Dermatologin Katharina Schwede. Das heiße allerdings nicht, dass die Cremes unproblematisch sind.
Problem: Formaldehyd und chemische Duftstoffe
Kritisch wird es zum Beispiel, wenn ihr die Selbstbräunungscreme längere Zeit nicht benutzt oder vielleicht sogar mal in der Sonne vergesst. Dann kann der Stoff Dihydroxyaceton nämlich zerfallen – und sich dabei unter anderem Formaldehyd abspalten, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Celine Weigert: "Die Substanz steht unter Verdacht, Krebs auszulösen und das Erbgut zu verändern." Zudem kann Formaldehyd starke Kontaktallergien auslösen und ein zugeschwollenes, rotes, juckendes Gesicht.
Der zweite problematische Bestandteil von Selbstbräunern sind chemische Duftstoffe. Auch die können allergische Reaktionen auslösen.
Tipps zum Umgang mit Selbstbräunern
Doch Selbstbräuner müssen nicht zwangsläufig Probleme machen – wenn wir ein paar Dinge beachten:
- Immer nur so lange benutzen, wie es auf der Packung steht
- Nicht zu warm lagern und lange in der Sonne liegen lassen
- Bei Vorerkrankung der Haut (Akne, Rosazea etc.) besonders auf die Auswahl achten
Bei Bedenken, welches Mittel das richtige für euch ist, lasst euch lieber beraten – etwa in der Apotheke. Wenn ihr herausfinden wollt, ob ihr allergisch auf einen Selbstbräuner reagiert, empfiehlt die Dermatologin, sich langsam heran zu tasten. Bedeutet: die Creme erst auf eine kleine Stelle auftragen und gucken, was passiert.
"Kommt nicht nur die gewünschte Bräune, sondern eine Kontaktallergie? Wenn nach ein paar Tagen ein Ausschlag kommt, dann Hände weg davon."
Eine Allergie entsteht oft erst dadurch, dass man ein Produkt öfter benutzt, gibt die Dermatologin zu bedenken.
Das Fazit unserer Reporterin: "Selbstbräunungscremes sind kein Teufelszeug. Aber wenn ich das benutze, dann vielleicht eher mal für einen besonderen Anlass und jetzt nicht, um auch im Herbst gebräunt zu sein."
Die Expertin hat ihre ganz eigene Meinung zu dem Thema: "Ich benutze es nicht. Ich nutze jeden Tag Lichtschutzfaktor 50, weil ich viel zu viel Angst hab vor Hautkrebs oder vor Pigmentflecken. Und ich würde es auch nicht nehmen, wenn ich sehe, worauf man alles reagieren kann. Warum soll ich meinen Körper unnötig einer Gefahr aussetzen?"