1968 schließen sich Wissenschaftler aus über 30 Ländern und aus unterschiedlichen Disziplinen zum "Club of Rome" zusammen. Sinn und Zweck des Clubs ist die Analyse des Zustands der Erde.

Die Forschenden gehen dabei den Fragen nach, die uns bis heute beschäftigen: Welche Zukunftsprobleme haben wir, wie steht es um den Planeten Erde, welche Zukunftsszenarien sind denkbar und wie können wir unsere Erkenntnisse in die politische und die öffentliche Debatte einfließen lassen.

Die Ergebnisse des ersten Berichts von 1972 sind ernüchternd: Wenn die Menschheit so weitermacht, dann sind die Ressourcen in rund 100 Jahren aufgebraucht. Die Forscher hatten zum Beispiel untersucht, wie viele Lebensmittel und die dazugehörige Landfläche gebraucht würden, um die immer weiter steigende Zahl der Weltbevölkerung zu ernähren.

Was würde notwendig sein, diese Menschen gesund zu halten und medizinisch versorgen zu können? Wie viele Rohstoffe würden benötigt werden, wenn die globale Industrialisierung in gleichem Tempo voranschreiten würde?

Vorschläge an die Politik

Es bleibt nicht bei der Analyse der Situation, auch nicht bei der Projektion auf die Zukunft – möglich geworden durch die damals gerade erfundenen Mikrochips in Computern. Der "Club of Rome" macht auch Vorschläge für politisches Handeln.

So seien völlig neue Ideen ebenso notwendig wie politischer Mut, um die Gesellschaften regelrecht umzukrempeln. Aber dieser Appell verhallt. Anstatt auf die Schonung der Ressourcen zu achten, wird wirtschaftliches Wachstum zur Maxime.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Der Journalist Franz Alt war damals Redakteur bei Report Baden-Baden und hat über die Ergebnisse des Club of Rome in den Medien berichtet.
  • Der Umweltexperte Hartmut Graßl fasst zusammen, was die Nachfolgeberichte des Club of Rome in den späteren Jahren ergeben haben.
  • Der Umweltredakteur des Deutschlandfunks, Georg Ehring, erklärt, wie man heute die Ergebnisse von 1972 betrachtet.
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld blickt zurück auf den Beginn des Club of Rome im Jahr 1968.
  • Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Veronika von Borries taucht ein in die Welt der frühen 1970er Jahre und zeigt, wie groß der Gegensatz zwischen dem Bericht und der Lebensrealität gewesen ist.

Auf unserem Titelbild ist eine Pressekonferenz des "Club of Rome" in Berlin aus dem Jahr 1974 zu sehen. (v. l-r): Brigitte Freyh (Kuratorium Stiftung Entwicklungsländer), Professor Eduard Prestel (TU Hannover), Dr. Aurelio Peccei (Italien, Club-Vorsitzender) und Professor Mihajlo Mesarovic (USA).

Shownotes
Grenzen des Wachstums
Der Bericht des "Club of Rome"
vom 25. Februar 2022
Moderator: 
Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte