Solidarität mit dem Klima zeigen und ein T-Shirt mit dem Gesicht von Greta Thunberg kaufen: Viele Online-Shops werben mit Merchandise-Produkten der Klimaaktivistin. Der ist aber nicht offiziell von Greta abgesegnet und damit rechtlich nicht erlaubt.
Greta Thunberg ist überall: Im Fernsehen, in Zeitschriften oder in den sozialen Netzwerken – die Medien sind voll mit Bildern, auf denen Greta zu sehen ist. Ihr Gesicht ist so prominent, dass auch Online-Shops den Hype um die Klimaaktivistin für sich nutzen und Merchandise-Produkte mit ihrem Gesicht verkaufen. Auf T-Shirts, Kapuzenpullis, Handyhüllen oder Tassen ist dann zum Beispiel ein Bild von Greta in ihrer gelben Regenjacke abgedruckt.
"Bei dem Preis von 18,36 kann man sich schon mal leicht die Frage beantworten, aus was für einer Herstellung so was kommt. Es ist ja schön, den Geist so weiterzutragen, aber das kann man auch anders machen."
Offiziellen Merch von Greta Thunberg gibt es allerdings nicht – auch in Zukunft nicht, wie Greta bei Twitter schreibt. Das beinhaltet auch Kooperationen zu kommerziellen Zwecken.
Inoffizielle Merchandise-Produkte nicht erlaubt
Weil sie Person des öffentlichen Interesses ist, ist es zwar erlaubt, Greta zu fotografieren. Bilder von ihr auf Produkte zu drucken und diese im Anschluss zu verkaufen, ist aber rechtlich nicht okay, sagt Thomas Burgemeister, Anwalt für Marken- und Urheberrecht.
Denn: Das verletzt nicht nur die Urheberrechte der Fotografen, sondern auch die Persönlichkeitsrechte von Greta. Das bedeutet: Beide Parteien könnten den Greta-Merch rechtlich verbieten.
Das gilt ebenso für alle Darstellungsarten, bei denen Greta als Person zu erkennen ist – bearbeitete Bilder mit eingeschlossen. Letzteres würde sogar zusätzlich Urheberrechte verletzen, wie Thomas Burgemeister erklärt. Auch ein Bild von Greta eins zu eins abzuzeichnen und dieses im Anschluss zu verkaufen würde dagegen verstoßen, sofern das Original, also Greta, erkennbar ist.
Biografien und Kinderbücher über Greta
Anders ist die Rechtslage übrigens bei Biografien: Nicht autorisierte Biografien über das Leben von Greta Thunberg dürfen verkauft werden, da sie dem Informationsinteresse der Gesellschaft dienen. Entscheidend ist hier allerdings, dass inhaltlich alles stimmt. Handelt es sich um eine fiktive Geschichte, die ähnlich wie bei einem Kinderbuch nur an Greta angelehnt ist, gibt es ebenfalls keine rechtlichen Einwände.
Mit der Solidarität von Klimaaktivisten Geld machen
Neben den Merch-Produkten, die mit Bildern von Greta werben, bieten etliche Online-Shops ebenfalls Fridays-for-Future-Produkte an. Auch hier verhält es sich ähnlich wie bei Greta: Außer einem Festivalbändchen, das auf der Homepage der Bewegung angeboten wird, gibt es keine weiteren offiziellen Produkte der Fridays-for-Future-Bewegung.
Wer kein illegales Merchandise kaufen will, aber trotzdem seine Solidarität mit den Klimaaktivisten zeigen will, für den sind Spenden an Umweltorganisationen oder die Beteiligung an Demonstrationen sicherlich der rechtlich unbedenklichste Weg.