Michael Bohmeyer lebt von den Ausschüttungen eines Start-ups, das der 29-Jährige vor einigen Jahren mitgegründet hat - vergleichbar einem monatlichen Grundeinkommen. Dazu will er auch anderen verhelfen und sammelt dafür über das Crowdfunding-Projekt "Mein Grundeinkommen" Geld.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle zur Existenzsicherung wird schon lange diskutiert. Michael will es jetzt einfach ausprobieren. Ein Jahr lang soll eine Person jeden Monat 1000 Euro bekommen - ganz bedingungslos.
Dafür sammelt der 29-Jährige über das Crowdfunding-Projekt "Mein Grundeinkommen" Geld. 7000 von 12.000 Euro sind bislang zusammengekommen, bis September kann noch gespendet werden.
"Ich bin deshalb nicht faul geworden. Vielmehr bringe ich mich heute mehr in die Gesellschaft ein."
Der Berliner lebt zurzeit in einer vergleichbaren Situation. Durch Ausschüttungen eines Start-ups, das er mitgegründet hat, bekommt er monatlich knapp 1000 Euro - ohne aktuelle Gegenleistung. "Ich habe ein schönes, neues Leben", sagt Markus. Er engagiert sich ehrenamtlich, kümmert sich um seine kleine Tochter, arbeitet an neuen Projekten und Ideen. "Und ich kaufe mir einfach weniger Quatsch."
Michael ist überzeugt von der Idee eines Grundeinkommens. Er sieht darin den größten, möglichen Innovationsmotor für die Gesellschaft. Denn durch den alltäglichen Stress und Druck blieben viele Potentiale unerkannt.
"Was will ICH? Darum geht es. Neues entsteht nur, wo kreativer Freiraum ist."
Für "Mein Grundeinkommen" kann sich jeder bewerben. Es reicht eine kurze Skizze, was man mit dem Geld machen würde. Und letztlich ist es egal, was man machen will: ein Start-up gründen, feiern, Oma pflegen. Denn nachher entscheidet das Los, wer von den Bewerbern das Grundeinkommen bekommt.