Das ist möglicherweise das beste Klo der Welt: In New York steht ein Klo aus purem Gold herum. Und jeder kann es ausprobieren und erleben, wie es ist, das kleine oder große Geschäft in eine goldene Schüssel zu verrichten. Der reine Materialwert der Toilette: circa 540.000 Euro.
Natürlich ist das alles Kunst. Die goldene Toilette steht im New Yorker Guggenheim-Museum und ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Wer also dringend sein Geschäft zu erledigen hat, kann sich auf den Pott aka die Skulptur des Künstlers Maurizio Cattelan setzen. Das Klo heißt "America", besteht aus 18-karätigem Gold und kritisiert ungerechte Einkommensverteilung und - Achtung Wortspiel! - die expandierende Kunst-Blase. Blase. Ihr versteht. Haha.
Aber möglicherweise ist eine goldene Toilette ganz unabhängig vom künstlerischen Anspruch gar nicht so eine Scheißidee. Gold ist ein feines Material: Gold rostet nicht. "Es gibt Goldarbeiten, die haben über Jahrtausende ihren Glanz behalten", sagt DRadio-Wissen-Reporter Martin Schütz. "Der Hintern poliert die Oberfläche ja auch immer schön." Allerdings ist Gold nicht sehr hart, das Klo dürfte zwar lange Zeit blitzen und blinken, aber es könnte schnell Kratzer geben.
Pipi und Gold passen gut zusammen
Mit Urin kann die Gold-Toilette aber sehr gut umgehen. Das Edelmetall hat den Vorteil, dass es sich durch Schweiß und diversen Körperausscheidungen nicht verfärbt oder abfärbt. "Urin ist eine wässrige Lösung", erklärt der Siegener Chemieprofessor Wolfgang Hasenpusch: "Die aggressiven Bestandteile sind Ammonika und Kochsalz, beide Materialien können dem Gold nichts anhaben." Pipi auf Gold ist also kein Problem.
"Gold ist sehr beständig. Zum Reinigen kann man leichte Seife benutzen, um Kalk- oder Staubflecken zu entfernen."
Bei der Pflege braucht es allerdings ein klein wenig Fingerspitzengefühl: Die Scheuermilch solltet ihr schön im Putzschrank lassen. Das Gold will nur mit leichter Seife gegen die Kalkflecken behandelt werden. Und was sowieso immer geht: Alkohol! Der macht auch fiese Bakterien platt.