Für ein neues Handy geben wir wieder mehr Geld aus. Deutschlandfunk-Nova-Reporter Andreas Noll erklärt, warum das nicht nur mit der allgemeinen Inflation zu tun hat.
Ob Smartphones, Tablets oder Computer: Wir sind es gewohnt, dass neue Geräte immer leistungsfähiger werden und die Preise schon kurz nach der Markteinführung fallen. Doch Beobachtungen eines Preisportals legen nun nahe, dass dieses Zeiten im Bezug auf die Preise vorbei sind.
Demnach wurden neue Handys zwischen 2019 und 2022 im Schnitt 24 Prozent teurer. Der Durchschnittspreis ist dabei um rund 120 Euro von 493 Euro auf 612 Euro gestiegen. Verantwortlich für die hohen Preise ist vor allem das iPhone von Apple. Dafür werden im Schnitt 915 Euro ausgegeben. Android-Handys gehen hingegen für durchschnittlich 375 Euro über die Ladentheke.
Für die Analyse beobachtete das Portal die Preise von rund 1.850 Smartphones in Österreich. Die Ergebnisse lassen sich auf den deutschen Markt übertragen.
Preise bleiben auch nach Markteinführung hoch
Die Gründe für den immensen Preisanstieg sind Chipmangel, Logistikprobleme und die allgemeine Inflation – aber auch die immer bessere Ausstattung der Smartphones. All das führt dazu, dass die Preise für neue Smartphones an sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sind.
"Bei Apple ist das besonders krass. Die 13er-Version ist ein Vierteljahr nach Verkaufsstart nur um 0,4 Prozent im Preis gefallen."
"Außerdem müssen wir uns die Entwicklung der Preise nach Markteinführung anschauen", sagt Andreas. "Konnte man früher darauf spekulieren, dass die Preise bei vielen Modellen relativ rasch nach unten rauschen, geschieht das heute sehr viel langsamer." Auch steigende Preise scheinen möglich, weil die Lieferketten seit Beginn der Corona-Pandemie gestört sind.
Wirkliche Schnäppchentipps hat auch Andreas deshalb nicht für uns. "Man kann nur warten", sagt er. "Kurz vor der Veröffentlichung eines Nachfolgemodells werden die auslaufenden Modelle besonders günstig verkauft. Aktionen zu bestimmten Anlässen wie beispielsweise Weihnachten verlieren hingegen immer mehr an Bedeutung."