Der Heavy-Metal-Index ist angeblich ein Indikator für den Wohlstand eines Landes. Unsere DRadio-Wissen-Statistikerin Katharina Schüller hat sich den Index genauer angesehen und kommt zu dem Schluss: Das ist alles zu sehr Geschmacksfrage und nicht sehr wissenschaftlich.
Wie gut es einer Gesellschaft geht, lässt sich nicht nur an bloßen Zahlen wie Durchschnittseinkommen oder Brutto-Inlandsprodukt festmachen. Es gibt noch mehr Indikatoren, die das mehr oder weniger zuverlässig messen.
- Der Rocklängen-Index: Je kürzer die Röcke, desto besser geht es der Wirtschaft
- Der Lippenstift-Index: In Wirtschaftskrisen werden mehr Lippenstifte verkauft
- Die Sonnenflecken-Theorie: Der Zyklus der Sonnenaktivität wirkt sich auf die Finanzmärkte aus
- Der Big-Mac-Index: Die Preise der Big Macs in einzelnen Ländern verhalten sich wie die Wechselkurse ihrer Währungen
Ein neuer Index nimmt nun die Anzahl der Heavy-Metal-Bands in einem Land zur Grundlage. DRadio-Wissen-Statistikerin Katharina Schüller hat ihn sich angesehen.
"Es gibt rechnerisch einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Wohlstandsindizes und der Zahl der Heavy-Metal-Bands pro 100.000 Einwohner. Mir gefällt dieser Indikator trotzdem nicht so richtig."
Der Indikator nimmt die Metal-Bands aus der Encyclopaedia Metallum als Grundlage. Das ist eine Webseite, die die größte und vollständigste Datenbank von Heavy-Metal-Bands aufbauen möchte. Das Problem der Seite erklärt Katharina: Die Macher der Seite haben eine Grundregel: Sie entscheiden, welche Band reinkommt, sie definieren, was 'Metalness' ist und was nicht." Außerdem listet die Seite auch Bands auf, die es gar nicht mehr gibt.
Heavy-Metal-Index: Indikator mit Schwächen
Der Heavy-Metal-Index ist zu oberflächlich. "Ein echter Indikator müsste auch funktionieren, wenn man weiter in die Tiefe geht", sagt Katharina. Doch genau das funktioniere nicht: "Da werden die USA als Ganzes verglichen mit Kleinststaaten in Europa."