Drei Erasmusstudenten fanden ihr Jahr in Paris so toll, dass sie ihren Aufenthalt einfach verlängerten. Doch statt zu feiern, nutzen sie die Zeit für ein spannendes Filmprojekt: "Heimat Paris" zeigt das Leben und den Alltag von neun deutschen Auswanderern in der französischen Hauptstadt.
Klar, als Erasmusstudent in einer Stadt wie Paris, da haut man sich gerne auch mal die Nächte um die Ohren. Auch Benedikt Nabben und seine Kommilitonen Sebastian Paulus und Martin Klöckener haben ihre Zeit in Paris sehr genossen. Doch als im Sommer alles vorbei sein sollte, war den Studenten schnell klar: Paris ist viel zu schön, um einfach wieder nach Hause zu fahren - und die nächsten zwei Monate sollten sinnvoll genutzt werden:
"Dann kam irgendwann der Gedanke, ein Filmprojekt zu machen, in dem wir deutsche Auswanderer in Paris vorstellen wollten"
Der Kurzfilm mit dem Titel "Heimat Paris" zeigt das Leben neun deutscher Auswanderer in Paris, darunter: ein Luxusfriseur mit seinem pompösen Salon im teuersten Viertel der Stadt, eine homöopathische Tierärztin, die liebeskranke Eichhörnchen mit Rückenbeschwerden und Hunde mit Akupunktur behandelt oder eine Yogalehrerin, die in der deutschen Botschaft unterrichtet.
Eine Hommage an die deutsch-französischen Beziehungen
Über 23 Tage hat das Team gedreht. Anstrengend sei das gewesen und
wegen der ganzen Drehgenehmigungen auch nicht immer einfach. In öffentlichen Parks und vor dem Schloss Versailles ist filmen verboten und auch die deutsche Botschaft samt Yoga-Lehrerin mussten erst überzeugt werden:
"Bis wir das Vertrauen der Yoga-Lehrerin und der Damen und Herren, die dort Yoga gemacht haben, gewonnen hatten, mussten wir erst mal selber an zwei Yoga-Stunden teilnehmen"
In einzelnen Kapiteln erzählt jeder Protagonist seine eigene Geschichte. So auch der deutsche Schauspieler, der schon lange in Frankreich lebt und immer wieder den deutschen Nazi geben muss:
Den jungen Filmemachern geht es aber nicht nur darum, Paris oder die Protagonisten hervorzuheben, die Portraits sind vor allem auch eine Hommage an die deutsch-französischen Beziehungen. Junge Deutsche können heute ganz normal in Frankreich leben und mit den Franzosen gemeinsam alles machen, sagt Benedikt. Noch vor wenigen Jahrzehnten sah das anders aus, da haben sich deutsche und französische Soldaten bekämpft:
"Diese Veränderung wollten wir einfach zeigen. Wie ist es heute wirklich, wenn man als deutscher nach Frankreich geht und in Frankreich lebt?"
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