Die Fußballliga für echte Helden ist gestartet: die Hero Indian Super League. Es gibt nur acht Mannschaften, die Saison läuft zwei Monate lang, aber die Inder sind schon richtig heiß drauf. Beim ersten Spiel Atlético de Kolkata gegen Mumbai City waren mehr als 100.000 Fans im Stadion. Ein Spektakel.
Kalkutta schlägt Mumbai mit 3:0. Das ist das historische Ergebnis des allerersten Fußballspiels der neuen indischen Premiumliga. Wirklich wichtig ist das Ergebnis nicht für die Fußballwelt. Es geht vor allem darum, dass die Liga wirtschaftlich funktioniert, sagt Philipp Köster, der Chefredakteur des Fußballmagazins 11 Freunde. Es gibt einige schwerreiche Investoren, die mit der Super League Gewinne machen wollen, der Medienmogul Rupert Murdoch zum Beispiel. Die junge Liga braucht also Fans: "Die Frage ist , wie man den indischen Kontinent für den Fußball begeistert kann", meint Philipp.
Manuel Friedrich und Co. für die Indien-Liga
Die ganze Liga ist extrem professionell und im Stil einer amerikanischen Liga aufgezogen, sagt Philipp Köster. Auch internationale Altstars spielen mit, zum Beispiel der Ex-Dortmunder Manuel Friedrich, der italienische Nationalspieler Alessandro Del Piero spielt mit oder der Franzose David Trezequet. Auch Ronaldhino ist im Gespräch. Die großen Namen sollen die Liga pushen. Und immer gibt es die Hoffnung, dass die Hero Indian Super League in fünf oder in zehn Jahren tatsächlich eine ernst zu nehmende Fußballliga ist.
"Man kann mal feststellen, dass das Niveau der Hero Indian Super League, na ja, auf dem Niveau der dritten deutschen Liga ist."
Auch in einigen Jahren wird die indische Liga nicht mit europäischen Ligen konkurrieren können, schätzt Philipp: "Mit normalem europäischen Spitzenfußball hat das überhaupt nichts zu tun." Aber auf das Niveau komme es bei diesen neu gegründeten Ligen gar nicht an: Die J-League, die in den 90er-Jahren frisch gegründete Liga Japans, hatte auch kein besonderes Niveau - inzwischen aber durchaus eine treue Fangemeinde.