Eine Schnitzeljagd für Erwachsene: Hunderte Schatzsucher jagen mit ihrem Smartphone nach versteckten Geld-Umschlägen, dem Hidden Cash. Jeder kann mitmachen, die Hinweise gibt's über Twitter. Das macht den Teilnehmern viel Spaß - stößt aber auch auf Kritik.
Im Prinzip ist es ein großes Rätsel. Die Hinweise kommen über den Twitter-Account @hiddencash: "Zwei Hinweise stecken in einem berühmten Song aus den 70ern. Der Song ist von einer Band, die nach einem Kontinent benannt wurde." Dann beginnt das Grübeln und Knobeln. Wer schließlich die zündende Idee hat, weiß, wo er in Berlin suchen muss - und findet mit ein wenig Glück einen von 24 kleinen grünen Briefumschlägen. Sie sind mal mit 50 Euro gefüllt, mal mit 100 Euro.
Hinter dem Twitter Account @hiddencash steckt der Millionär Jason Buzi aus San Francisco. Er veranstaltet regelmäßig diese Geld-Such-Aktionen, um der Gemeinschaft ein bisschen was von seinem Geld zurückzugeben. Zum ersten Mal in seiner Heimatstadt, dann auch in Houston, Mexico City, schließlich auch in Europa, etwa in Madrid. Und nun auch in Berlin. 60.000 Dollar hat Jason Buzi auf diese Weise schon weltweit verschenkt.
Spaßige Suche nach Hidden Cash - oder irgendwie traurig?
DRadio-Wissen-Reporterin Hanna Ender war eine der Suchenden in Berlin. Irgendwann ging es gar nicht mehr um das Geld, hat sie gemerkt. Die Berliner hatten irgendwann einfach nur noch Spaß mit der Schnitzeljagd. Auch wer mit leeren Händen nach Hause ging, genoss die Atmosphäre. Ein kurzweiliges Happening, ein wenig wie die Eiersuche zu Ostern.
"Familien, die im Gebüsch rumwühlen, Studenten und Schüler, die durchs Unterholz ziehen, ich habe eine Mutter mit Kinderwagen gesehen, die jedes Baumloch durchstöbert hat, eine Oma, die ihren Enkeln von der Bank aus Such-Tipps rüberbrüllt."
Es waren aber nicht alle begeistert von der Hidden-Cash-Aktion, vor allem auf Twitter gab es kritische Stimmen. Die Jugendorganisation vom BUND etwa bedauerte: "So viele Naturdenkmale in Berlin, aber es braucht 'HiddenCash', damit die Leute vor die Tür gehen!"