Gerade im Vorstellungsgespräch sollten wir nicht zu schüchtern oder zurückhaltend sein, sondern unsere Qualifikationen bestmöglich präsentieren. Karrierecoach Silke Koppitz gibt Tipps.

Bescheidenheit ist in, Angeberei ist megaout – zumindest wird das vielen von uns früh vermittelt und im Alltag mag man damit am besten zurechtkommen.

"Wir sind in Deutschland auch geprägt von der Vorstellung, dass Bescheidenheit eine Tugend ist - besonders als Frauen."
Silke Koppitz, Karrierecoach

Vielen von uns fällt es auch deswegen schwer, im Bewerbungsgespräch nicht unser eigenes Licht unter den Scheffel zu stellen, sondern im Gegenteil klar zu zeigen, wer wir sind und was wir können.

Vorstellungsgespräch: Selbstbewusstsein ist keine Arroganz

Silke Koppitz ist Karrierecoach und doch hat sie vor 15 Jahren im Vorstellungsgespräch genau diesen Fehler gemacht: Auf die Frage der Personaler, wieso man sie einstellen sollte, antwortete Silke, dass sie für den Job qualifiziert wäre, aber das es auch andere gebe, die sich eignen könnte. Heute lacht sie über ihre eigene unbeholfene Antwort im Bewerbungsgespräch.

"Selbstbewusstsein ist nicht gleich Arroganz und es ist total legitim zu sagen, ich bin die Beste für diesen Job."
Silke Koppitz, Karrierecoach

Um die eigenen Vorzüge gekonnt zu präsentieren, gibt es viele Möglichkeiten, die wir für ein Vorstellungsgespräch nutzen können, sagt Silke Koppitz:

  • Zur Vorbereitung mit Freunden oder Mentoren sprechen, um sich seine Vorzüge und Qualifikationen noch mal bewusst zu machen
  • Im Gespräch: Storytelling einsetzen
  • Eigene Erfolge skizzieren
  • Mit Beispielen untermauern
  • Authentisch bleiben
  • Eher über Highlights aus dem Beruf sprechen als über Alltagsaufgaben
  • Antworten vor dem Spiegel üben
  • Keine Standardfloskeln anwenden auf Fragen wie: "Was sind ihre Stärken/ Schwächen?"

No Gos im Vorstellungsgespräch

Es bringt überhaupt nichts, Dinge anders darzustellen, als sie gewesen sind, sagt Silke Koppitz. Auch sollte man auf erwartbare Standardantworten wie "Perfektionismus" oder "Schokolade" – eine Antwort, die witzig gemeint ist – verzichten, wenn man nach Schwächen gefragt wird, empfiehlt der Karrierecoach. Viel wichtiger sei es, authentisch zu sein.

"Die Frage nach Schwächen stellt man auch, um herauszufinden, wie reflektiert ist die Person, die vor mir sitzt. Und wenn sie ein Thema erkennt, wo es vielleicht Potenzial gibt, noch ein bisschen was zu tun, tut sie es auch?"
Silke Koppitz, Karrierecoach
Shownotes
Selbstbewusstsein ist nicht Angeben
How to Bewerbungsgespräch: Die eigenen Vorzüge klar herausstellen
vom 10. Januar 2025
Moderation: 
Anke van de Weyer
Gesprächspartnerin: 
Silke Koppitz, Karrierecoach