Gerade war es noch der Mops, jetzt sind es Huskys. Bestimmte Hunderassen kommen erst in Mode und dann ins Tierheim. Eine Hundetrainerin sagt, wie sich das vermeiden lässt.
In England werden Huskys gerade zur Moderasse. Die Schlittenhunde sind dort wegen ihrer Ähnlichkeit zu den Dire Wolves in der Serie "Game of Thrones" besonders beliebt. Zwischen 2010 und 2018 hat die Zahl der abgegebenen Huskys um 420 Prozent zugenommen, schreibt die britische Organisation Dogtrust. Wir haben mit einer Hundetrainerin darüber gesprochen, wie es erst gar nicht dazu kommt.
Wer sich einen Hund wünscht, sollte sich vorher genauestens überlegen, was er mit dem Tier machen möchte und wie viel Zeit er aufbringen will. Die Hundetrainerin Alexandra Schlump sagt, dass Halter ihren Hunden – ganz unabhängig von der Rasse – durchschnittlich etwa drei Stunden täglich ihre volle Aufmerksamkeit schenken sollten. Das gilt auch unabhängig vom Umfeld, also für Land- und Stadthunde gleichermaßen. In der Stadt ist die Erziehung der Tiere etwas aufwändiger.
"Es dauert sehr lange, bis man den Hund in der Stadt zu einem alltagstauglichen Begleiter gemacht hat."
Die folgenden Fragen solltet ihr euch stellen, wenn ihr über den Kauf eines Hundes nachdenkt:
- Möchtet ihr mit dem Hund eher kuscheln?
- Möchtet ihr mit dem Hund aktiv Hundesport machen?
- Wird der Hund ein Kernhobby, wird er also zum Mittelpunkt der Freizeit?
- Geht ihr in die Hundeschule?
- Könnt ihr für die Kosten aufkommen? (Futter, Hundesteuer, Tierarzt)
- Habt ihr die Zusage vom Vermieter?
- Könnt ihr die Betreuung des Hundes gewährleisten? (Arbeitszeiten, Urlaubszeiten)
Ganz am Schluss steht dann die Entscheidung über die Hunderasse. Eigentlich wollen Hunde als Rudeltiere immer dabei sein. Einsamkeit ist also grundsätzlich nichts für sie. Wenn sie nicht gerade schlafen, wünschen sie sich Gesellschaft.
Glückliche Stadthunde
Auch wenn Hunde in einer Stadtwohnung keinen Auslauf haben, entscheidet die Wohnungsgröße nicht allein über die Lebensqualität eines Stadthundes. Dafür sei ausschlaggebend, wie stark sich der Halter bemüht, die Bedürfnisse seines Tiers zu erfüllen. Alexandra Schlump beobachtet, dass es den Hunden in der Stadt häufig besser zu gehen scheint, als auf dem Land. Der Vorteil der Stadthunde: Sie haben sehr viele Sozialkontakte – zum Beispiel auf Hundewiesen – wenn sie denn auch viel rauskommen und unterwegs sein können.
Alexandra Schlump erinnert daran, dass gerade Huskys besonders anspruchsvoll sind und es lange dauert, bis sie in der Stadt frei laufen können, falls es überhaupt dazu kommt. Sie gehören zu den Hunderassen, die eigentlich automatisch im Mittelpunkt der Freizeit ihrer Halter stehen.
"Man wird in der Stadt, überhaupt im Alltag, wenig Huskys sehen, die ohne Leine laufen können, weil die einen extremen Jagdtrieb haben."
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