Auch die fünfte Staffel von Game of Thrones wurde so oft illegal aus dem Netz geladen, wie keine andere. Grund dafür ist die Digitalstrategie des Senders und Produzenten HBO. Die setzen nämlich auf Exklusivität.

Die Auswertung ist noch ganz frisch, aber die Zahlen sind eindeutig. Mit 14,4 Millionen Downloads führt Game of Thrones deutlich vor The Walking Dead (6,9 Mio) und The Big Bang Theory (4,4 Mio). Damit hat die HBO-Serie Game of Thrones weltweit fast doppelt so viele illegale Zuschauer wie legale in den USA.

Vor allem in der ersten Woche nach Erscheinen der fünften Staffel schossen die Zahlen ziemlich in die Höhe. Kein Wunder, denn HBO ist ein Pay-TV-Sender für den monatlich 15 Dollar anfallen. Zusätzlich zu dem eh schon teuren Kabelfernsehen in den USA. Dafür will HBO seinen Kunden aber auch exklusiven Inhalt bieten. Bei iTunes oder dem deutschen Partner Sky sind die Folgen frühestens eine Woche später im Programm.

Downloads kurbeln Verkäufe an

Auch wenn es paradox klingt - die Strategie geht auf. Um schnell mitreden zu können, laden sich die Fans ihre Serie zwar illegal aus dem Netz. Da gibt es sie aber natürlich nicht in HD-Qualität. Wirkliche Fans kaufen deshalb einen Staffelpass, sobald der legal verfügbar - und das obwohl sie die Folge vorher illegal im Netz gesehen haben. Damit ist der Titel "meist raubkopierte Serie" fast ein Gütesiegel - auch wenn HBO selber das natürlich niemals so nennen würde.

Rein rechtlich gesehen bleibt es allerdings heikel, sich Serien illegal im Netz zu beschaffen. Wer eine Serie nur streamt, also sich die Inhalte nur im Netz ansieht, aber keine Daten auf seiner Festplatte speichert, dem passiert in der Regel nichts. Erst, wenn die Inhalte auf der Festplatte gespeichert und von dort weiter verbreitet werden, kommt man in den Bereich der Urheberverletzung. Und genau das passiert bei BitTorrent. Das kann dann zu Ermittlungen und auch zu einer Anzeige führen.

Shownotes
Game of Thrones
14 Millionen illegale Throneloads
vom 29. Dezember 2015
Moderation: 
Ralph Günther
Autor: 
Daniel Fiene