In der Ostsee gibt es immer mehr Zonen, in denen zuwenig Sauerstoff für Pflanzen und Tiere vorhanden ist. Schuld an diesen "Todeszonen" sind vor allem der Klimawandel und ein Nährstoffüberschuss aus der Landwirtschaft.
Es gibt immer mehr "Todeszonen" in der Ostsee - Gebiete, die eine so geringe Sauerstoffsättigung haben, dass Tiere und Pflanzen dort nicht mehr überleben können. Diese Zonen haben sich in den vergangenen 115 Jahren in der Ostsee mehr als verzehnfacht, von 5000 auf 60.000 Quadratkilometer.
Problem Klimawandel
Einer der Gründe für die wachsenden "Todeszonen" ist der Klimawandel. Ein dänisch-schwedisches Forscherteam schreibt im Magazin "PNAS", dass sie Proben von den Inseln Gotland und Bornholm auf Sauerstoff- und Salzgehalt sowie auf Temperatur hin überprüft haben. Nach ihren Ergebnissen hat sich im Laufe des letzten Jahrhunderts die Wassertemperatur um etwa zwei Grad Celcius erhöht. Je höher die Temperatur des Wassers ist, desto weniger Sauerstoff kann sich darin lösen, den wiederum Pflanzen und Tiere zum Leben brauchen.
Über die Flüsse ins Meer
Eine weitere Ursache für den Sauerstoffmangel sind die Pflanzennährstoffe, die sich im Wasser befinden, zum Beispiel Phosphat, Nitrat oder Ammonium. Sie begünstigen, dass unter anderem immer mehr Algen wachsen. Die werden von Bakterien zersetzt, was wiederum Sauerstoff verbraucht.
Der Nährstoffüberschuss entsteht beim Düngen in der Landwirtschaft: Wenn die Pflanzen den Stickstoff aus der Gülle nicht mehr verarbeiten können, gelangt der Überschuss in die Luft, den Boden und das Grundwasser. Das hat Folgen für die Pflanzenvielfalt an Land, weil dann nur noch solche Pflanzen wachsen, die mit dem Überschuss zurechtkommen. Über Flüsse wird der Überschuss dann auch in die Ostsee geschwemmt.