Hust, keuch, schnief: Die Grippe geht um – weitere Infektionskrankheiten auch. Susanne Glasmacher, Pressesprecherin vom Robert Koch-Institut, erklärt, was in diesem Jahr besonders ist und warum sie zum Impfen rät.
Alljährlich sind im Frühjahr viele Menschen krank, aber gefühlt ist gerade wieder besonders schlimm. Viele der aktuellen Erkrankungen sind auf Grippeviren zurückzuführen – auch bekannt als Influenza.
Kinder und Jugendliche stark betroffen
Ungewöhnlich stark sind momentan Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 14 Jahren betroffen, sagt Susanne Glasmacher. Die Biologin arbeitet als Pressesprecherin des Robert Koch-Instituts. Über die Hälfte der Abstrichproben, die das Robert Koch-Institut im Moment aus Arztpraxen erhält, enthalten tatsächlich Influenzaviren, sagt sie. (Stand 18.02.2025)
"Da sehen wir, dass über die Hälfte der Proben tatsächlich Influenzaviren enthalten."
Grippeimpfungen schützen recht zuverlässig gegen eine Erkrankung. Bei Jüngeren wird eine Impfung dann empfohlen, wenn Grunderkrankungen wie zum Beispiel Diabetes und Bronchitis vorliegen. Etwa ein bis zwei Wochen dauert es, bis der Impfschutz voll aufgebaut ist, erklärt Susanne Glasmacher.
Mit dem Impfschutz bis zur Faschingssaison könnte es also gerade eben noch klappen (Stand 18.02.2025). Denn die Grippesaison läuft noch. Eine ganze Grippewelle dauere üblicherweise drei bis vier Monate, erklärt die Biologin. Die aktuelle habe im Januar begonnen.
Viel Influenza, wenig Spaß
Sie weist darauf hin, dass zwar die Ständige Impfkommission Impfungen für Junge und Gesunde nicht ausdrücklich empfiehlt. "Aber das heißt natürlich nicht, dass davon abgeraten wird", sagt Susanne Glasmacher. Auch wenn schweren Verläufe und Todesfälle in erster Linie bei den Älteren auftreten, könne man über die Impfung nachdenken. Sie sagt: "Lustig ist das nicht mit einer Influenza."
Wer die gängigen Infektionsschutzmaßnahmen befolgt, vor allem Abstand und Fremdschutz anderer durch eine Maske, der könne das Ansteckungsrisiko verringern.
"Man sollte eher Angst vor der Influenza als vor der Impfung haben."
Wie bei anderen Impfungen besteht auch bei der Grippeimpfung die Möglichkeit, dass Geimpfte unerwünschte Nebenwirkungen treffen. Susanne Glasmacher findet, dass der Nutzen einer Grippeimpfung die Risiken weit übersteigt.