Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien geht es um die Hilfe vor Ort. Mit dabei ist Janina Dreier von der Johanniter Auslandshilfe. Trümmer wegräumen, Unterkünfte bauen, warme Mahlzeiten kochen: Das sei jetzt wichtig.
Mehr als 40.000 Menschen starben während des und nach dem Erdbeben in Syrien und in der Türkei in der Nacht vom 5. auf den 6. Februar. Betroffen ist der Südosten der Türkei und der Nordwesten Syriens. Seitdem gab es immer wieder Nachbeben, teils schwere.
Das macht die Hilfe vor Ort schwierig, so Janina Dreier. Sie ist für die Johanniter Auslandshilfe im türkischen Erdbebengebiet, zurzeit in der Stadt Adana.
Nach dem schweren Erdbeben geht es um akute Hilfe
In der Stadt kamen in den vergangenen Tagen viele Menschen aus anderen Städten an, oder sie wurden dorthin evakuiert. Adana sei weitestgehend intakt. "Die Auslastung hier ist gerade hoch", sagt Janina Dreier.
Andere Orte sind teils komplett zerstört. "Zu 80 bis 90 Prozent", so die Helferin. Die meisten Menschen, die konnten, haben diese Städte verlassen. Dazu gehören zum Beispiel Antakya und Nurdagi.
Jetzt stünden Aufräumarbeiten an. Die Trümmer müssen weggeräumt und aus den Orten geschafft werden. Dafür braucht es auch schweres Gerät.
"Die Menschen helfen, die Stadt wieder mit aufzubauen."
Unterstützung kommt aus der Bevölkerung. "Ich bin stark beeindruckt von den Bildern und Gesprächen der letzten Tage", sagt die Janina Dreier. Es sei bewegend, welche Kraft die Menschen aufwenden, um zu helfen und sich für ihre Heimat zu engagieren. Die, die können, helfen anderen und beim Wiederaufbau der Stadt.
Es braucht Unterkünfte und Verpflegung
Die Johanniter und andere kümmern sich um die akute Hilfe: Dazu gehören vor allem warme Mahlzeiten, Lebensmittel insgesamt, ebenso Hygieneartikel, aber auch Spielzeug für die Kinder und Rückzugsorte. Es braucht Unterkünfte, so Janina Dreier. Vor allem werden Container aufgebaut.
Zu ihren Aufgaben gehört, die Hilfe vor Ort zu organisieren und zu koordinieren. Sie ist im Team jeden Tag unterwegs, um zu schauen, was es wo braucht. "Wir fahren die unterschiedlichen Orte an, um zu gucken, welche Bedarfe gibt es", sagt sie. Dabei geht es zum Beispiel auch darum, einen Ort zu finden, an dem eine Küche aufgebaut werden kann. Doch die teils schweren Nachbeben machen solche Pläne und ihre Umsetzung schwierig.
Zur Koordination gehört neben der Abstimmung mit den lokalen Partnerorganisationen und lokalen Behörden auch der Austausch mit anderen Hilfsorganisationen aus Deutschland und der ganzen Welt. "Es gibt eine große Präsenz der internationalen Gemeinschaft", sagt Janina Dreier. Die Zusammenarbeit funktioniere sehr gut. "Es geht gerade nicht darum, wo wir herkommen. Es sind alle da, um zu helfen."
Zurzeit reichten die finanziellen Mittel, um den akuten Bedarf zu decken. Aber es wird eine langfristige Aufgabe, so Janina Dreier. "Es wird irgendwann nicht mehr um die Bereitstellung von Mahlzeiten gehen", so die Helferin. Die Städte sind zerstört, damit auch viele Unternehmen und Geschäfte. Es braucht einen Wiederaufbau der Orte und der Wirtschaft.