In "Cortex", dem Regie-Debüt von Moritz Bleibtreu, spielt Jannis Niewöhner - neben dem Regisseur - eine der beiden männlichen Hauptrollen. Es ist ein Psycho-Thriller-Drama zwischen Traum und Wirklichkeit, das dem 28-jährigen Ausnahmetalent viel Fantasie und Vertrauen beim Dreh abverlangt hat. In dieser Ausgabe ist Jannis unser Gast und spricht mit uns darüber.

Mit "Narziss und Goldmund" kam zuletzt ein großer Film mit Jannis Niewöhner in die Kinos, der nur wenige Tage laufen konnte: Release war am 12. März, kurz bevor alle Kinos Corona-bedingt dichtgemacht wurden. Jetzt kommt "Cortex" in die Kinos. Zwar sind sie wieder geöffnet, aber meist schlecht besucht. Neben Jannis sind auch Regie-Debütant Moritz Bleibtreu und Nadja Uhl in dem Psycho-Thriller-Drama zu sehen — deutsche Filmprominenz der ersten Reihe.

Selfie mit Schauspieler Jannis Niewöhner und Filmkritiker Tom Westerholt.
© Tom Westerholt
Selfie mit Schauspieler Jannis Niewöhner und Filmkritiker Tom Westerholt.

Moritz Bleibtreu, der – bereits vor zehn Jahren – auch das Drehbuch geschrieben hat, merkt man seine Christopher-Nolan-Verehrung deutlich an. Er versucht in seinem Film nicht, den Macher von "Memento", "Inception" oder "Tenet" zu kopieren. Aber Zeit, Raum und Dimension spielen trotzdem eine zentrale Rolle in der Geschichte.

Hagen (Bleibtreu) hat massive Schlafstörungen, die sich auf seine Ehe mit Karoline (Uhl) auswirken. In seinen oft nur kurzen Träumen während seiner kurzen Schlafphasen begegnet Hagen Nico (Niewöhner), der mehr mit ihm gemeinsam hat, als beide denken.

"Ich wusste schon nach dem ersten Lesen, dass ich es machen will."
Jannis Niewöhner über das Drehbuch von "Cortex"

Für Jannis war das Drehbuch eine echte Hausforderung, viele Fragen haben sich erst beim Dreh beantwortet, einige sogar bis heute nicht, sagt er. Aber er habe sofort gewusst, dass er in dem Film mitspielen will. "Was ein Phänomen ist. Dass man etwas liest, bei dem man das Gefühl hat, man hat noch nicht mal ansatzweise die Hälfte verstanden, und trotzdem weiß man, da steckt was drin." In dieser Ausgabe wird er es uns erklären.

Kajillionaire – Spielfilm-Debüt von Miranda July

Außerdem ist ein weiteres Spielfilm-Regie-Debüt neu im Kino: "Kajillionaire" von der amerikanischen Performance Künstlerin Miranda July. Die drei Hauptrollen hat sie mit den Schauspielikonen Debra Winger, Evan Rachel Wood und Richard Jenkins besetzen können. Vor allem hat sie alle drei auch zu Höchstleistungen gebracht. Als Vater-Mutter-Tochter-Gespann lässt sie die Drei als amerikanische Sozialschmarotzer durch ein suburbanes Trash-Amerika ziehen – und betrügen, wo es nur geht.

Kneipennacht und K. O.-Tropfen

Anna Wollner hat sich die neue Sky-Serie "I May Destroy You" angeguckt - für sie schon jetzt eine der "Serien des Jahres". In der HBO-BBC Co-Produktion geht es um eine junge, schwarze Schriftstellerin, die nach einer Kneipennacht mit Erinnerungslücken aufwacht und nach und nach herausbekommt, dass ihr jemand K. O.-Tropfen in den Drink gekippt und sie vergewaltigt hat. Nun versucht sie, den Verlauf des Abends und der Nacht zu rekonstruieren.

Shownotes
Regie-Debüt von Moritz Bleibtreu
Jannis Niewöhner über "Cortex": "Ich muss nicht alles verstehen"
vom 20. Oktober 2020
Moderator: 
Tom Westerholt