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Zwischen 1180 und 1185 kämpften die Samurai-Clans Minamoto und Taira gegeneinander im Genpei-Krieg. Sie gehen aus Familienmitgliedern der Kaiserdynastie hervor. Der Konflikt eskaliert, als des Kaisers Enkel den Thron besteigt.

Es brodelt schon lange im Kaiserreich Japan, weil zwei miteinander verfeindete Clans um die Macht im Staat ringen. Der Minamoto-Clan und der Taira-Clan sind am Ende der Heian-Epoche die beiden führenden Clans in Japan. Beide gehen darauf zurück, dass Familienmitglieder des Kaisers, die von der Thronfolge und lukrativen Ämtern am Hof ausgeschlossen werden, in den Adel "degradiert" werden. Alle Angehörigen der Clans sind Mitglieder der kaiserlichen Familie ohne die Aussicht, irgendwann eine führende Rolle in Japan einzunehmen.

Sieger des Genpei-Kriegs: Der Minamoto-Clan

Mit dem Aufstieg der beiden Clans geht der Machtverlust der einflussreichen Hofaristokraten zurück. Der Konflikt zwischen den Clans eskalierte, als Kiyomori, der Heerführer der Taira, nach der Abdankung des Kaisers seinen zweijährigen Enkel auf den Thron setzt. Damit fühlen sich andere hintergangen, die ebenfalls Ansprüche auf den vakanten Thron erhoben hatten. Dieses Chaos führte im Juni 1180 zum Beginn des Genpei-Kriegs, der fünf Jahre dauerte und mit einer Seeschlacht im April 1185 beendet wird.

"Den Genpei-Krieg in Japan gab es wegen Auseinandersetzungen zwischen den Mächtigem am Kaiserhof und in der Kaiserfamilie. In den Provinzen gab es Unzufriedenheit, wie das Land verwaltet wurde."
Reinhard Zöllner, Japanologe der Uni Bonn am Institut für Orient- und Asienwissenschaften

Als Sieger dieses Konfliktes geht der Minamoto-Clan hervor. Mit ihm beginnt die Herrschaft der Shogune. Sie waren Heerführer des Adelsstammes der Samurai. Der Genpei-Krieg beendet die Heian-Epoche und bringt die Krieger der Samurai bis 1867 an die Macht.

Ihr hört außerdem in Eine Stunde History:

  • Der Bonner Japanologe Reinhard Zöllner erläutert die Bedeutung des Genpei-Krieges für die japanische Geschichte.
  • Der Samurai-Experte Wolfgang Schwentker beschäftigt sich mit den Samurai und deren Einfluss auf die Entwicklung Japans.
  • Alexandra Weber ist Kuratorin des Berliner Samurai-Museums und beschreibt die Attraktivität der Samurai in Deutschland.
  • Der Deutschlandfunk Nova - Geschichtsexperte Dr. Matthias von Hellfeld blickt zurück auf den Streit zwischen den Clans der Tairas und der Minamotos.
  • Deutschlandfunk Nova-Reporter Martin Krinner lässt den Genpei-Krieg Revue passieren.

Hinweis: Unser Bild zeigt ein Holzschnitt-Triptychon von Utagawa Yoshitora aus dem Jahr 1855. Darauf zu sehen ist die Schlacht von Yashima im Jahr 1185. Minamoto no Yoshitsune führt eine kleine Truppe von Minamoto-Soldaten in einem Überraschungsangriff auf die Taira-Armee an.

Shownotes
Machtkampf
Japan: Der Genpei-Krieg und die Samurai 1180
vom 20. Juni 2025
Moderation: 
Steffi Orbach
Gesprächspartner: 
Dr. Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte
Gesprächspartner: 
Reinhard Zöllner, Bonner Japanologe
Gesprächspartner: 
Wolfgang Schwentker, deutscher Historiker und Samurai-Experte
Gesprächspartner: 
Alexandra Weber, Kuratorin des Samurai Museum Berlin
Gesprächspartner: 
Martin Krinner, Deutschlandfunk-Nova-Reporter
  • Reinhard Zöllner erläutert die Bedeutung des Genpei-Krieges für die japanische Geschichte
  • Wolfgang Schwentker über den Einfluss der Samurai auf die Entwicklung Japans
  • Alexandra Weber ibeschreibt die Attraktivität der Samurai in Deutschland