Das Gespräch gerät ins Stocken - wir kratzen uns kurz am Kopf, starren für einen Moment an die Wand oder kontrollieren, ob die Nägel noch sauber sind. New Yorker Jim Kavanaugh hasst es, wenn eine angeregte Unterhaltung von Stille unterbrochen wird und dieser unerträgliche "awkward moment" eintritt.
Amerikanern haftet oft das Vorurteil an, sie seien chatty - bestenfalls heißt das gesprächig, schlechtestenfalls geschwätzig. Für den New Yorker Jim Kavanaugh ist das keinesfalls ein beleidigendes Attribut. Er liebt es zu reden und vielmehr noch, er hasst es, wenn das Gespräch ins Stocken gerät.
"Silence... Something about Silence makes me sick."
Seine Lieblingsband "Rage against the Machine" hat es im Song "Fistful of Steel" perfekt auf den Punkt gebracht. Stille macht krank, ja, sie ist im wahrsten Sinne des Wortes zum Kotzen. Jim gibt zu, er redet a lot. Über das Wetter, die Farbe der Tapeten, egal was. Stille ist sein Feind, und er ist dagegen allergisch - wie viele seiner Landleute, sagt er.
Besser als Stille: ein Gespräch mit dem Hund
Der New Yorker kann gar nicht verstehen, wie es die verrückten Deutschen schaffen, sich gegenüberzusitzen, ohne ein Wort zu sagen. Und das forever. Besonders an Feiertagen ist es schwer für Jim. Er fährt mit seiner Frau zur Verwandtschaft und was machen die? Starren vor sich hin - minutenlang! In solchen Momenten fängt Jim lieber eine Unterhaltung mit seinem Hund an, alles andere ist zu deprimierend. Wenigstens bellt der Hund zurück.
Für Jim wäre das nichts: Talkshow-Host Craig Ferguson hat die "Awkward Pause" zur Kunstform erhoben