K.-o.-Substanzen sind schwer erkennbar, meist sind sie ohne Geruch, ohne Farbe. Es gibt zwar Armbänder zum Testen, die jedoch nicht absolut sicher sind. Helfen können vor allem aufmerksame Freundinnen und Freunde.
"K.-o.-Tropfen wirken oft extrem schnell und plötzlich", sagt unsere Reporterin Celine Wegert. "Meist schon innerhalb von 10 bis 30 Minuten."
K.-o.-Substanzen zu erkennen, ist schwierig: Sie sind meist geruch- und farblos. "Es kann sein, dass sie leicht bitter schmecken", sagt Celine Wegert. "Das muss aber nicht sein." Anders als bei Alkohol gibt es keine Abstufungen, K.-o.-Tropfen wirken eben sehr plötzlich. Aber sie wirken ähnlich wie Alkohol, was es schwierig macht, den Unterschied festzustellen.
K.-o.-Substanzen erkennen
In Drogerien gibt es spezielle Strohhalme und auch Armbänder, um K.-o.-Tropfen festzustellen. Beim Armband zum Beispiel wird für den Test Flüssigkeit aus dem Getränk auf das Band getupft, das sich dann entsprechend verfärbt oder eben nicht.
Es wäre aber falsch, zu glauben, dass die Tests immer zuverlässig sind. Denn sie springen nicht auf alle K.-o.-Substanzen an, so Etta Hallenga von der Frauenberatungsstelle Düsseldorf.
"Das Getränk kann K.-o.-Tropfen enthalten, auch wenn der Test negativ anzeigt."
"So ein Armband ist eher für den psychologischen Effekt gut", sagt Celine Wegert. Es kann uns daran erinnern, vorsichtig zu sein. Aber es bietet keine Sicherheit.
Deshalb ist es gut, auf das eigene Getränk aufzupassen. Zugleich darf Frauen nach einem Angriff mit K.-o.-Substanzen nicht die Schuld gegeben werden, sie hätten nicht gut genug aufgepasst, so Etta Hallenga.
"Auf das Getränk aufzupassen, ist ein guter Tipp, darf aber nicht dazu führen, dass Frauen hinterher die Schuld gegeben wird."
Wichtig sei es, beim Feiern als Gruppe zusammen zu bleiben. Freund*innen sollten auch genau hinschauen: Sie sollten Freundinnen nicht einfach abstempeln, dass sie zu viel Alkohol konsumiert hat.
"Es geht immer darum, wenn man merkt, da stimmt etwas nicht, die Person dann sehr gut im Blick zu haben", sagt Celine Wegert. Dazu gehört auch, den Krankenwagen zu rufen, wenn es jemandem plötzlich sehr schlecht geht. Im schlimmsten Fall können K.-o.-Substanzen tödlich sein, so unsere Reporterin.
K.-o.-Substanzen sind wenige Stunden nachweisbar
Falls doch ungewollt K.-o.-Substanzen konsumiert werden und es zu sexualisierter Gewalt kommt, kann die betroffene Person Urin sammeln und kühl lagern. Falls es später zur Anzeige kommt, könnte eine Probe Beweise liefern.
Generell ist es wichtig, möglichst unmittelbar Beweise zu sammeln, rät unserer Reporterin. "K.-o.-Stoffe sind nicht ewig nachweisbar." Manche halten etwa sechs Stunden im Blut, zwölf Stunden im Urin.
Hilfe und Unterstützung gibt es auch bei Frauenberatungsstellen. Das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist rund um die Uhr besetzt. Es gibt Hilfe auch in verschiedenen Sprachen, so Celine Wegert.
Etta Hallenga von der Frauenberatungsstelle Düsseldorf rät dazu, Hilfe anzunehmen. K.-o.-Tropfen könnten für Betroffene auch deswegen so furchtbar sein, weil sie Blackouts verursachen. "Manche Frauen haben Erinnerungsfetzen; manche wissen überhaupt nicht, was ist da passiert", sagt Etta Hallenga. Mit diesen vielen Fragen müsse niemand alleine bleiben. "Das ist etwas, wo man sich professionelle Hilfe holen kann, darf und sollte", sagt sie.