Sind Komiker leicht verrückt? Eine Studie aus Großbritannien legt das nahe. Eckart von Hirschhausen kennt die Studie und findet tatsächlich, dass Komiker etwas schräger auf die Welt schauen als der Rest der Menschheit.
"Auf jeder Betriebsversammlung ist bessere Stimmung als Backstage im Kabarett", sagt Eckart von Hirschhausen. Er ist selbst Mediziner, Moderator, Autor und Kabarettist. Komiker seien eher impulsiv und hätten privat manchmal Schwierigkeiten, locker und fröhlich zu sein. Aber genau das zeichne Komiker aus.
"Reproduzierbar komisch sein, ist eine hohe Kunst."
Menschen, die ganze Firmenfeiern unterhalten können, seien auf der Bühne nicht zwangsläufig witzig. Denn es sei nicht einfach, verlässlich komisch zu sein, so Hirschhausen. Komiker schafften Assoziationen, auf die nicht jeder komme.
Auch privat seien Komiker immer gefordert. "Ich bin sogar doppelt belastet - als Arzt und Komiker", sagt Hirschhausen. Auf Partys wollen die anderen Gäste nicht nur seinen ärztlichen Rat, sondern auch noch witzige Unterhaltung.
Mehr Psychologie in der Medizin
"Wunderheiler" heißt Hirschhausens aktuelles Programm. Darin geht es auch um Psychosomatik und die Frage von Ursache und Wirkung bei Heilung. Selbst wenn Menschen wissen, sie nehmen Placebos, helfen diese Scheinmedikamente, sagt Hirschhausen. Das zeige, dass wir Ärzte brauchen, die positive Bilder entwickeln. Zur Heilung gehöre auch "magisches Denken" - Geschichtenerzähler seien immer besser als Erbsenzähler.