Es herrschen aktuell in vielen Gegenden in Deutschland Minusgrade. Einigen Menschen machen diese Temperaturen zu schaffen. Aber es gibt ein paar Tricks, wie wir besser damit klarkommen können.

Bei diesem Wetter hilft eigentlich nur eine dicke Wolldecke, eine Wärmflasche und ein gutes Buch oder eine Serie auf der Couch. Geht aber leider nicht immer. Die meisten von uns müssen dann ja doch das Haus verlassen. Relativ schnell wird es eisig. Erst an den Händen, Füßen, Ohren und an der Nase. Denn diese Körperteile werden bei Kälte weniger durchblutet.

Bewegung hilft beim Warmbleiben

Das macht unser Körper, damit die wichtigen Körperregionen wie Kopf, Brust und Bauch weiterhin bei 37 Grad bleiben. Schön wäre für uns natürlich, wenn auch die anderen Körperteile so warm blieben. "Also kurzfristig kann man eigentlich nur Folgendes machen: Man kann sich ordentlich warm anziehen und sich bewegen, denn das ist ein weiterer Mechanismus der Regulation", sagt Physiologe Rüdiger Köhling.

"Da die Muskeln zwar ziemlich effizient sind, aber natürlich nicht 100 Prozent der Energie in Bewegung umwandeln, sondern eigentlich nur eher so 30 Prozent, fällt der Rest als Wärme an."
Rüdiger Köhling, Physiologe

Es gibt aber auch ein paar Hilfsmittel, die uns durch kalte Tage bringen: Taschenwärmer, Heizwesten oder Wärmegürtel. Aber nicht jeder möchte den ganzen Tag irgendwelche elektronischen Kleidungsstücke am Körper tragen. Deshalb helfen auch ganz natürliche Dinge. Wir können unseren Körper mittelfristig an kältere Temperaturen gewöhnen. So können wir die Kälte besser aushalten und beginnen erst später zu frieren. Zum Beispiel hilft Sport in der Kälte, erklärt Rüdiger Köhling.

"Kälteexposition bei Bewegung führt dazu. Da gibt es Studien, die zeigen, dass Menschen, die häufiger auch im Kalten zum Beispiel laufen, tatsächlich letzten Endes auch eine erhöhte Wärmeproduktion zeigen."
Rüdiger Köhling, Physiologe

Denn wenn wir bei dieser Kälte rausgehen und joggen, Fußball spielen, Fahrrad fahren oder was auch immer, dann produzieren wir dadurch mehr braunes Fettgewebe. Das braune Fettgewebe ist tatsächlich ein bisschen brauner und liegt so um die Nieren herum oder auch unter den Schulterblättern. "Es ist in der Lage, selbst auch Wärme zu produzieren. Und man sieht auch dann bei Menschen, die das häufiger tun, dass einfach die Wärmeproduktion, unter den Schulterblättern vor allen Dingen, steigt. Das ist nicht viel, aber hilft", sagt Pysiologe Rüdiger Köhling.

Wechselduschen, aber kontinuierlich

Und um unseren Körper noch besser dazu zu bringen, dass er bei Kälte mehr Wärme produziert, hilft zum Beispiel Wechselduschen. "Natürlich nicht so, dass es jetzt so kalt wird, dass es wirklich gefährlich wird oder dass es schmerzt, aber der Wechsel ist entscheidend, also mal warm und dann wieder kalt, sodass letzten Endes diese Systeme sich daran gewöhnen, auch aktiviert zu werden", sagt Rüdiger Köhling. Es reiche aber nicht, einfach einmal kalt zu duschen und dann darauf zu hoffen, dass man am nächsten Tag weniger friert. "Das dauert leider ein paar Wochen", sagt der Experte. Und gerade bei Temperaturen wie in dieser Woche wird das auch weder Schal noch eine warme Mütze ersetzen.

Shownotes
Kälte
So können wir uns warm trainieren
vom 09. Januar 2024
Moderatorin: 
Rahel Klein
Autor: 
Jan Dahlmann, Deutschlandfunk-Nova-Reporter