Für viele kann Kaffee kochen zur Wissenschaft werden. Doch schon mit kleinen Tricks können wir viel aus unserem Kaffee rausholen.

Tamas Fejer ist Kaffee-Sommelier und arbeitet in Düsseldorf im Café/Rösterei "Kaffeeschmiede". Er freut sich zwar täglich auf einen Kaffee aus der Siebträgermaschine, doch bei ihm zuhause gibt es klassisch Filterkaffee. Der Filter muss allerdings aus Porzellan sein, nicht aus Kunststoff.

Trend geht zur ganzen Bohne

Laut einer Untersuchung des Kaffeeverbandes kaufen immer mehr Deutsche ihren Kaffee in ganzen Bohnen statt gemahlen. Gut so, sagt Tamas Fejer. Denn damit machen wir schon viel richtig.

In bereits gemahlenem Kaffee lässt sich schlechte Qualität sehr viel besser verstecken. Zu lange sollten wir aber die ganzen Bohnen nicht lagern, denn auch sie verlieren nach einer Zeit ihre Frische.

"Jeder kann in einer Blindfahrttestung herausschmecken, ob ein Kaffee mit Porzellan- oder mit Plastik-Filter aufgebrüht wurde."
Tamas Fejer, Kaffee-Sommelier

Egal, wie wir unseren Kaffee dann weiter zubereiten – für jede Art gibt es kleine Tricks mit großer Wirkung:

  • Beim Brühkaffee sollten wir auf die richtige Temperatur achten. Sie sollte unter 100 Grad sein, damit die Aromastoffe erhalten bleiben. Sehr viel niedriger sollte sie aber auch nicht sein, denn sonst lösen sich nicht alle Geschmacksartikel auf.
  • Nutzen wir eine Stempelkanne oder French Press, sollten wir 90 Sekunden warten, nachdem wir das Wasser eingegossen haben, dann umrühren und schließlich nochmal 90 Sekunden warten, bevor wir ihn in die Tasse gießen.
  • Bei der Espressokanne rät Tamas Fejer dazu, die Herdplatte auf die höchste Stufe zu stellen. Neugierige können einen besonderen Trick ausprobieren: Dafür in einem alten Marmeladenglas ein wenig Zucker hineinfüllen, den ersten Schluck Kaffee darauf gießen und durchmixen. Die Creme, die dadurch entsteht, in die Espressotasse füllen und dann erst den restlichen Kaffee aus der Kanne eingießen. Die Süße ist subtiler im Vergleich zum direkten Süßen mit Zucker.
"Zimt, Kardamom oder auch Vanille passen sehr gut zum Kaffee. Die Gewürze können wir bei der Zubereitung mit zum Kaffeepulver geben. Wer einen Filter benutzt, sollte aber die Gewürze als ersten in den Filter geben und dann erst das Kaffeepulver.
Tamas Fejer, Kaffee-Sommelier

Für einen leckeren Kaffee braucht es keine Milligramm-genauen Angaben für die Menge des Kaffeepulvers oder andere übertriebene Anweisungen. Denn da hängt alles vom persönlichen Geschmack ab. Sinnvoll ist es aber, auf die Temperatur zu achten: 95 Grad etwa sind die perfekte Temperatur.

Entkoffeiniert? Nein, danke

Für entkoffeinierten Kaffee hat der Experte nur einen Rat: Lieber nicht. Denn bei der Herstellung werden oft giftige Chemikalien verwendet. Deshalb sollten wir lieber zu langsam gerösteten, reinen Arabica-Kaffees greifen – dort ist der Koffeingehalt sehr gering.

Shownotes
Kaffee-Sommelier
So schmeckt der Kaffee noch besser
vom 15. April 2023
Moderatorin: 
Lena Mempel
Gesprächspartner: 
Tamas Fejer, Kaffee-Somelier