Sie sind die widerstandsfähigsten Gewächse auf Erden. Und trotzdem haben wir es geschafft, sie fast auszurotten. Warum jeder dritte Kaktus gefährdet ist, hat uns DRadio-Wissen-Reporterin Kathrin Sielker erklärt.
Es gibt ungefähr 1500 verschiedenen Kakteen-Arten auf der Welt. Knapp die Hälfte davon ist für uns interessant, zum Beispiel im Gartenbau oder sogar als Fleischersatz. Es gibt Kakteen mit wunderschönen Blüten, einige dieser widerstandsfähigen Pflanzen können bis zu 200 Jahre alt werden - wenn man sie nur wachsen lässt.
Kakteen wachsen dort, wo sonst kaum etwas wächst, denn viele Arten kommen mit äußerst wenig Wasser aus. Man könnte also meinen, die extreme Trockenheit im Südwesten der USA macht zumindest den Kakteen nichts aus. Aber das tut sie doch. Die Dürre hat zum Beispiel zur Folge, dass Kalifornier Kakteen in ihren Garten pflanzen, weil man die nicht gießen muss. Oft holen sie sich die stacheligen Gewächse kurzerhand aus der nächstgelegenen Wüste.
"Kakteen speichern Wasser und sind nährstoffreich. Von ihnen leben verschiedene Wildtiere, Insekten und Vögel."
Ein anderer Grund, warum Kakteen bedroht sind, ist, dass ihr natürlicher Lebensraum immer kleiner wird. Schuld daran ist die wenig nachhaltige Landwirtschaft in vielen Ländern, in denen Kakteen verbreitet sind. Doch was ist so schlimm daran, wenn es ein paar stacheligen Pflanzen weniger gibt? Die Antwort ist einfach: Es wären ziemlich viele andere Lebewesen bedroht, wenn ein Drittel der Kaktusarten ausstirbt: Der Kolibri zum Beispiel. Er frisst den Blütennektar und die Insekten auf den Pflanzen.
Die Weltnaturschutzunion International Union for Conservation of Nature führt die sogenannte rote Liste mit weltweit gefährdeten Arten, auf der nun auch die Kakteen gelistet sind.
Mehr dazu im Netz:
- IUCN Red List | Kakteen bedroht durch illegalen Handel
- DRadio Wissen | Hipsterpflanze Kaktus