Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrt kein Frieden in Korea ein: Das Land gerät in die globale Auseinandersetzung zwischen dem Westen unter Führung der USA und dem Osten, der von der Sowjetunion beherrscht wird. Es kommt zur Teilung des Landes.

Korea steht schon seit Jahrzehnten unter japanischer Herrschaft, als am 2. September 1945 auch im Pazifik der Zweite Weltkrieg durch die Kapitulation Japans endet. Die meisten Koreaner gehen an diesem Tag davon aus, dass die japanischen Besatzer abziehen und das Land unabhängig und frei wird.

Aber Korea gerät in die globale Auseinandersetzung zwischen dem demokratisch-kapitalistischen Westen unter Führung der USA und dem sozialistischen Osten, der von der Sowjetunion beherrscht wird.

Unterzeichnung Waffenstillstandsabkommen 27. Juli 1953 in Korea.
© imago | UIG
Der UN-Delegierte Lieutenant General William K. Harrison, Jr. (links, sitzend), und Generalstabschef der Koreanischen Volksarmee Nam Il (rechts, sitzend) unterzeichnen am 27. Juli 1953 das Waffenstillstandabkommen in Panmunjom in Korea.

Die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs vertagen die Befreiung Koreas und besetzen stattdessen das Land. Unter den westlichen Alliierten hat vor allem England als weltweit agierende Kolonialmacht das Ziel, weitere Unabhängigkeitsbestrebungen in seinen Kolonien zu unterbinden.

Wie Deutschland wird Korea aufgeteilt und nördlich des 38. Breitengrads von Truppen der Sowjetunion und südlich davon durch US-amerikanische Truppen besetzt. Drei Jahre später werden im Süden die Republik Korea und im Norden die Demokratische Volksrepublik Korea gegründet. Der Süden steht unter amerikanischem, der Norden unter sowjetischem Einfluss.

"Genau genommen ist das ganze Land ein Zeugnis der Zerstörungen, die dort stattgefunden haben. Nordkorea ist zwei Jahre lang durchgängig bombardiert worden. Alte Städte wurden komplett ausradiert und sind dann wieder neu aufgebaut worden."
Rüdiger Frank; Wirtschafts- und Ostasienwissenschaftler, forscht schwerpunktmäßig zu Nordkorea.

In Nordkorea gelingt es Machthaber Kim Il-sung 1950 den sowjetischen Diktator Josef Stalin von einem Angriff auf den Süden zu überzeugen. Ein Jahr später ist nur noch ein kleiner Teil im Südosten Südkoreas nicht erobert.

Die USA greifen massiv ein

Dann wendet sich das Kriegsgeschehen durch massives Eingreifen der USA. Nach und nach werden nordkoreanische Truppen zurückgedrängt, bis der 38. Breitengrad nach monatelangen Stellungskämpfen wieder die Demarkationslinie zwischen beiden Teilen der koreanischen Halbinsel ist. Am 27. Juli 1953 schließen beide Seiten einen Waffenstillstand. Ein Friedensvertrag existiert bis heute nicht.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Der Potsdamer Historiker und Experte für die Geschichte des Kalten Kriegs Bernd Stöver beschreibt die Auswirkungen des Koreakriegs auf Asien.
  • Die Historikerin Claudia Weber befasst sich mit dem weltweiten Kalten Krieg, der mit dem Koreakrieg nach 1945 seinen Anfang nahm.
  • Der Wiener Asienexperte Rüdiger Frank beschreibt die Spuren, die der Koreakrieg bis heute in beiden Teilen des Landes hinterlassen hat.
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld blickt zurück auf die Anfänge der Konfrontation zwischen Nord- und Südkorea nach dem Ende des 2. Weltkriegs.
  • Deutschlandfunk-Nova-Reporter Armin Himmelrath geht einer deutschen Beteiligung am Koreakrieg nach.
Shownotes
Kalter Krieg
Ende des Koreakriegs im Juli 1953
vom 21. Juli 2023
Moderatorin: 
Meike Rosenplänter
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte
  • Gespräch mit dem Historiker Bernd Stöver
  • Gespräch mit der Historikerin Claudia Weber
  • Gespräch mit dem Wirtschafts- und Ostasienwissenschaftler Rüdiger Frank