Wer heute mit einem guten Trailer das Publikum erreicht, hat den Kinoerfolg schon in der Tasche. Doch ohne Musik funktioniert kein Trailer - die muss speziell komponiert werden.
Musik zu Filmtrailern entsteht nicht aus der Filmmusik quasi analog zum Trailer selbst, der aus den besten Szenen des Films zusammen geschnitten wird. Trailermusik wird speziell komponiert wie zum Film "Der Hobbit". Dessen Filmmusik wurde von Howard Shore komponiert, die aber erst mit Fertigstellung des Kinofilms stand.
Der US-Komponist Yoav Goren arrangierte die Musik zum Trailer "Der Hobbit". Er ist spezialisiert auf Trailermusik, die eine andere Funktion als die Filmmusik erfüllen muss. Meist bedient Yoav Goren sich aus seinem Klangfundus und passt die Musik dann auf das jeweilige Thema an.
"Die eigentliche Filmmusik unterstützt die Handlung eines zweistündigen Films. Die Trailermusik versucht, den Film in zwei Minuten zu verkaufen. Das sind unterschiedliche Arten, sich der Musik anzunähern."
Trailermusik muss schnell auf den Punkt kommen, rhythmisch muss sie zu schnellen Schnitten passen und wird den asynchronen Schnitten von Bild und Ton unterlegt. Und Trailermusik gibt den Ton für die spätere Filmmusik vor, sie legt fest, welche Stimmung die Musik transportieren soll.
"Diese Musik lässt die Bilder automatisch bedeutsam aussehen. Unser Gehirn funktioniert so. Wenn wir großes Orchester und Chor hören, werden wir aufmerksam und denken: Das muss wichtig sein."
Ohne Trailer und die passende Musik dazu wird heute kaum noch ein Film vermarktet. Ein Drittel des Filmbudgets fließt in die Trailerproduktion. Trailer sind inzwischen eine Art eigene Kunstform geworden - Kurzfilme von zwei bis drei Minuten, die eine eigene Geschichte erzählen. So können großartige Trailer auch mittelmäßigen Filmen zum Erfolg verhelfen.