Wir fahren Auto, fliegen in den Urlaub oder essen Fleisch. Wir wissen, das schadet der Umwelt. Warum tun wir es trotzdem? Ein Vortrag des Psychologen Gerhard Reese.
Wir genießen es, im Wald spazieren zu gehen, freuen uns an Vogelgezwitscher und blühenden Blumen. Diese Dinge sind uns wichtig, wir schätzen die Natur, wollen saubere Luft und klares Wasser.
Weshalb wir unser Verhalten nicht ändern
Gleichzeitig wissen wir, dass unser Verhalten genau diese Natur, die uns so wertvoll ist, zerstört. Uns ist bewusst, dass wir unser Verhalten ändern müssten, um das zu verhindern. Trotzdem tun wir es nicht, oder zumindest nicht in dem Maße, das nötig wäre, um eine Klimakatastrophe zu verhindern.
Der Psychologe Gerhard Reese ergründet in seinem Vortrag, warum wir das nicht tun – und wie es uns gelingen kann, es besser zu machen.
"Wir wissen, der Klimawandel ist da. Gleichzeitig wissen wir auch, was wir tun müssten. Trotzdem handeln wir nicht entsprechend."
Was uns daran hindert, uns umweltfreundlicher zu verhalten
Die Klimapsychologie versucht, Antworten auf diese Frage zu finden. Sie erforscht unser widersprüchliches Verhalten in Bezug auf Umwelt und Klima, das auf den ersten Blick so unverständlich zu sein scheint. Wie tragen wir als Individuen in unserem alltäglichen Verhalten zum Klimawandel bei und was hindert uns daran, uns umweltfreundlicher zu verhalten?
"Wir wollen verstehen, warum wir wider unsere positive Einstellung gegenüber Natur und Umwelt handeln."
Gerhard Reese ist Leiter des Studiengangs "Mensch und Umwelt: Psychologie, Kommunikation, Ökonomie" an der Universität Koblenz-Landau. In seinem Vortrag geht er der Frage nach, was uns dazu bringen kann, unser Verhalten zu ändern und klimafreundlicher zu leben. Dazu müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten.
"Wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie wir hier in Deutschland, dann bräuchten wir drei Planeten Erde, um alle Menschen versorgen zu können."
Der Vortrag
Gerhard Reeses Vortrag trägt den Titel "Wandel' Dich, nicht das Klima". Er hat ihn am 29. Oktober 2020 für die Vorlesungsreihe vhs.wissen live, dem digitalen Wissenschaftsprogramm der Volkshochschulen, online gehalten.