Das Warm-Up für den Klimagipfel ist vielversprechend: Merkel, Obama, Putin - alle wollen etwas gegen den Klimawandel tun. Vor einem verbindlichen Abkommen müssen die Politiker aber noch ein paar Hürden nehmen.

Der UN-Klimagipfel in Paris hat begonnen - über 150 Staats- und Regierungschefs sind dort zusammen gekommen, um über den weltweiten Klimaschutz zu verhandeln. Und sie haben ein ehrgeiziges Ziel: Eine gemeinsame, verbindliche Vereinbarung, die für alle Staaten gilt - eine Vereinbarung, die das Kyoto-Protokoll ab 2020 ablösen soll.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte: "Ambitioniert, umfassend, fair und verbindlich - so sollte das Klimaabkommen sein." US-Präsident Barack Obama sprach von der großen Verantwortung der Mitgliedsstaaten: "Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt - und die letzte, die etwas dagegen tun kann."

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Auch Frankreichs Präsident François Hollande oder Russlands Präsident Wladimir Putin erhoffen sich eine gemeinsame Lösung. Die Entwürfe und Ideen liegen auf dem Tisch - ob es bis zum 11. Dezember aber zu einem Konsens kommt, der den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase verringert und die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 unter zwei Grad hält, ist ungewiss. Denn die Staaten haben unterschiedliche Vorstellungen.

"Die ärmeren Ländern fordern Geld und Technologie, um die Klimaziele zu erreichen. Die reichen Länder wollen aber kaum feste Zusagen machen."
Pascal Fischer, DRadio-Wissen-Autor

Betroffen von der Klimaerwärmung und einem ansteigenden Meeresspiegel sind vor allem die Inselstaaten. Sie wollen nur eine Erderwärmung von 1,5 Grad akzeptieren. Weniger also, als die Mehrheit der UN. Experten gehen aber schon jetzt von einer Erwärmung des Klimas um bis zu drei Grad aus. Was auch immer die UN-Staaten verhandeln - es könnte bereits nicht mehr auf dem neuesten Stand sein.

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Alle müssen ran

Ein weiteres Problem bei den Verhandlungen: Indien und China wollen ihren CO2-Ausstoß nicht netto reduzieren, sondern nur gerechnet nach ihrem Wirtschaftswachstum. Indien ist der Meinung, die Industrieländer sollen beim Klimaschutz mehr leisten, als andere. Die USA, die EU und andere sagen aber, alle müssen ran.

Und: Wie schon so oft bei Klimaverhandlungen ist auch diesmal die Frage: Ziehen die USA mit? Barack Obama kann die regierenden Demokraten hinter sich bringen. Doch im Kongress haben die Republikaner die Mehrheit, und die werden einem Abkommen, das der Wirtschaftlichkeit der USA schaden könnte, kaum zustimmen.

Mehr zum Klimagipfel:

Shownotes
Weltklimagipfel COP21
Nicht lange fackeln
vom 30. November 2015
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Pascal Fischer