Der Klimawandel ist auch bei uns ein Thema, besonders dann, wenn starker Regen nicht abfließen kann. Wie sich deutsche Städte in Zukunft davor schützen können abzusaufen, haben Experten diskutiert.
Hamburg ist Vorreiter in Deutschland, was Anpassungen an Klimafolgen angeht. Experten haben sich dort getroffen, um neue Ergebnisse über mögliche Maßnahmen gegen Überflutungen durch Starkregen zu diskutieren.
Klimawandel ist auch in Mitteleuropa spürbar
Darum, dass durch den Klimawandel bei uns einfach noch mehr Regen runterkommt, geht es allerdings nicht. Es geht um die Intensität: "Er wird kürzer und heftiger", sagt Bernhard Fischer vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Es wäre also ein Trugschluss, wenn wir uns in Mitteleuropa gut geschützt fühlen.
"Starkregen ist, wenn in fünf Minuten mehr als fünf Liter auf einem Quadratmeter niedergehen. In Zukunft kann es aber auch viel länger so stark regnen, dass pro Regenschauer 30 Liter oder mehr pro Quadratmeter runterrauschen."
Regen und Starkregen sollte eigentlich auf den Wiesen und Grünflächen versickern. Da es davon aber immer weniger gibt, fließt alles in die Kanalisation. Soviel Wasser in kurzen Schüben, kann die aber nicht aufnehmen. Wenn es also vermehrt zu Starkregen kommt, gibt es zwei wesentliche Probleme in Deutschland: Der Anteil der versiegelten Flächen ist zu groß und das Kanalnetz ist zu unflexibel.
"Ein Lösungsansatz ist, den Regen durch unterirdische Mulden und Kieskoffer in der Grünfläche zurückzuhalten."
Bei Starkregen öffentliche Plätze fluten
Bei neuen Baumaßnahmen, die zur weiteren Versiegelung der Städte führen, sollen in Zukunft noch mehr ökologische Ausgleichsflächen geschaffen werden: "Bei Stark- oder Sturzregen müssen wir überlegen auch Spielplätze, Bolzplätzen und sogar Schulhöfe als Regenrückhaltebecken zu nutzen und das Wasser mit einer Zeitverzögerung abfließen zu lassen", sagt Bernhard Fischer vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung.