Eine Minute, zwei Hände, Zutaten. Das ist alles, was es braucht. Kochvideos im Schnelldurchlauf sind zurzeit extrem beliebt.
Es gibt ja Food-Videos, in denen es nicht einfach nur um das Rezept geht, sondern Köche in epischer Länge über ein Gewürz philosophieren oder darüber, welche Messer am besten schneiden. Oder endlose Kochshows im Fernsehen.
Auch schön. Oder ihr schaut euch Food-Videos an, die es auf den Punkt bringen - ohne Schnickschnack.
In diesen Zeitraffervideos gibt es nichts zu sehen, außer der Arbeitsfläche und zwei Händen, die nach und nach das Rezept umsetzen - im Schnelldurchlauf. Die Köche? Die schweigen.
Diese Food-Videos kommen sehr gut an. Sie sind eine gute Mischung: Denn Kochen ist zurzeit beliebt und die kurzen Videos rauben einem nicht zu viel Zeit. Viele gucken und kochen gar nicht. Die Videos mit ihrer eigenen Ästhetik machen einfach auch Spaß.
Zum Beispiel bietet die US-amerikanische Facebook-Seite Tasty solche Koch-Videos an und hat etwas mehr als 60 Millionen Fans. Das ist ordentlich: So viele Fans haben in etwa auch Beyonce oder Linkin Park. In Deutschland werden auch solche Food-Videos produziert - mit dabei der Axel-Springer-Verlag und die Betreiber der Clickbaiting-Seite Heftig.co.
Es geht auch um Geld und Werbung
Die Food-Videos gehören zurzeit zu den beliebtesten Social-Media-Inhalten, die einer bestimmten Kategorie zugeordnet werden können. Damit ist ein riesiger Markt verbunden. In den Videos wird Werbung gezeigt. Außerdem bietet sich das Format für Native Advertising an. Das ist Werbung, die sich kaum von den eigentlichen Inhalten unterscheiden lässt. Bei den Food-Videos wird für Küchengeräte oder bestimmte Zutaten geworben. Die Werbung wird so subtil eingebaut, dass man erst beim zweiten oder dritten Blick erkennt, dass es Werbung ist.