Deutsch-Ostafrika wurde 1891 offiziell zur Reichskolonie erklärt. Die Bevölkerung leistete Widerstand, der im Maji-Maji-Aufstand gipfelte: 75.000 Tote und 250.000 bis 300.000 Vertriebene. Europas Reichtum ist zu einem großen Teil zulasten des afrikanischen Kontinents entstanden.
Deutsch-Ostafrika umfasst ein Gebiet, in dem heute die Staaten Tansania, Burundi und Ruanda liegen. Sogar ein Teil Mosambiks gehörte dazu, der unter deutscher Verwaltung und militärischem Kommando lag. Die einheimische Bevölkerung begehrte schon während der Eroberung 1884 durch die deutsche Armee gegen die extreme Unterdrückung und Ausbeutung auf.
"Es war jedes Mittel recht, um die Menschen niederzukämpfen."
Während eine Aufarbeitung des Herero-Aufstandes in Deutsch-Südwestafrika begonnen hat und die deutsche Kolonialgeschichte dort auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist, wird über das Massaker an den Einheimischen während des Maji-Maji-Aufstandes weniger berichtet. Beide Aufstände wurden rücksichtslos niedergeschlagen und haben bis heute in diesen Regionen Afrikas tiefe Spuren hinterlassen: Von deutschen und anderen Kolonisten wurde Afrika ausgebeutet und so organisiert, dass es nach europäischen Vorstellungen "funktionierte". Europas Reichtum ist zu einem großen Teil zulasten des afrikanischen Kontinents entstanden.
Ihr hört in Eine Stunde History:
- Andreas Eckert, Kolonialismus-Experte der Berliner Humboldt-Universität, über den "Wettlauf um Afrika".
- Felicitas Becker von der Londoner University of Cambridge über den Maji-Maji-Aufstand in Deutsch-Ostafrika von 1905.
- Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld erklärt die bis heute spürbaren Folgen des Kolonialismus in Afrika.