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Die Rebellengruppe Farc und die kolumbianische Regierung haben ein Friedensabkommen unterzeichnet. Es könnte nach rund 50 Jahren Frieden für Kolumbien geben. Jetzt steht noch eine Volksabstimmung an.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos und Farc-Chef Rodrigo Londoño, Timochenko genannt, schüttelten sich die Hände und unterschrieben den Friedensvertrag. Mit einem Kugelschreiber aus einer Gewehrkugel gefertigt: "Unsere Vergangenheit wurde mit Kugeln geschrieben, die Bildung wird unsere Zukunft schreiben", war auf den Kuli geschrieben. Das soll das Ende des Bürgerkriegs in Kolumbien sein.

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Bereits seit einigen Monaten besteht der Waffenstillstand zwischen der Farc und der Regierung. "Dieser Frieden wird halten", ist sich unser Südamerika-Korrespondent Ivo Marusczyk sicher. Allerdings gibt es im Land andere Rebellentruppen, die ILN etwa ist noch radikaler als die Farc unterwegs - und will sich erst mal auf keinen Frieden einlassen.

"Es herrscht sehr viel Verbitterung in Kolumbien. Jeder kennt irgendeinen Betroffenen von diesem blutigen Konflikt."
Südamerika-Korrespondent Ivo Marusczyk

Auch in der Bevölkerung Kolumbiens sind nicht alle Menschen restlos begeistert vom anstehenden Frieden. "Es gibt eine ziemlich starke Opposition, die dafür wirbt, dass man den Friedensvertrag ablehnen sollte", berichtet Ivo Marusczyk. Der Bürgerkrieg hat bis zu 300.000 Tote gefordert und die Farc-Rebellen kommen mit sehr milden Strafen davon. Das verbittert viele Menschen. Ungefähr jeder vierte Kolumbianer ist gegen diesen Friedensvertrag.

Vom Krieger zum Kleinbauern

Auch auf die Rebellen wird eine massive Umstellung zukommen. Schon ihre Eltern und Großeltern haben gegen Kolumbiens Regierung gekämpft, sie kennen gar nichts anderes als den Krieg im Dschungel. Sie sollen nun einen zivilen Beruf ergreifen und an der Demokratie teilhaben. "Ich habe da meine Zweifel, wie das funktionieren soll", sagt Ivo Marusczyk.

Mehr zum Thema:

Shownotes
Farc in Kolumbien
Endlich Frieden!
vom 27. September 2016
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Ivo Marusczyk, Korrespondent in Südamerika