Etwas mehr als sechs Quadratmeter sind doch schon für ein Zimmer zu klein – für diese Häuschen ist das groß genug. Und für unsere Reporterin Magdalena Bienert war auch noch Platz.
Tiny Houses könnten den Wohnraummangel in den Städten beenden – vielleicht auf lange Sicht. Diese Minihäuser, meistens noch im Test- und Konzeptstadium, bieten klug genutzten, kleinen Wohnraum – auf teilweise unter zehn Quadratmetern. In Berlin steht auf einem großen Parkplatz gerade ein kleines Dorf aus solchen Minihäuschen. Magdalena Bienert ist für uns als Reporterin in Berlin unterwegs. Anna-Lena Hahn und Kiane Wennemann haben sie zur Besichtigung eingeladen. Die beiden arbeiten für die Tiny House Foundation.
Versteckte Extras
Im Innern des Häuschens, das sie sich ausgesucht haben, verbindet eine Leiter die Ebene von Küche und Badezimmer mit dem Schlafbereich. Dort gibt es eine Liegefläche und einen integrierten Schreibtisch. Um daran sitzen zu können, müssen nur die Beine ins Erdgeschoss baumeln. Verstecktes Extra: Hinter der Matratze ist noch eine Art Fensterladen in der Wand.
"Das nennt sich Harry-Potter-Wände. Das ist ein Design, das einen versteckten Raum preisgibt. Da kann man auch schlafen oder das kann Spielzimmer sein, was man gerade benötigt."
Magdalena beeindrucken vor allem die bodentiefen Fenster. Bei einer Höhe von knapp vier Metern komme fast schon Altbauflair auf, meint sie. Die gespachtelte Wände muss man sich vorstellen. Sie sind in dem Häuschen aus unbehandeltem Kieferholz. Insgesamt ist das Gebäude 6,4 Quadratmeter groß – und die könnten kaum besser genutzt werden, findet Magdalena. Günstig könnten sie auch sein, wenn man darin irgendwann dauerhaft wohnen dürfte. Bei 100,- Euro soll die Miete für dieses Tiny House liegen.
"Der Preis von 100,- Euro richtet sich nach dem Quadratmeterpreis in Berlin. Ein Experiment, das wohnungspolitische Diskussionen anregen soll ."
Insgesamt fünf Varianten kleiner Häuser stehen in dieser Ecke eines großen Parkplatzes in Berlin Lichtenberg, die Magdalena besucht hat. Zum Leben sollen die Häuschen ausreichen und damit den Bewohnern nicht die Decke auf den Kopf fällt, erfüllen sie jeweils unterschiedliche Zwecke.
"Die Idee ist, dass man nicht alles in einem Haus macht, sondern unterschiedliche Tiny Häuser für unterschiedliche Zwecke nutzt – auch gemeinsam."
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