Konservierungsstoffe bekämpfen Mikroorganismen mit verschiedenen Strategien. Wir brauchen sie, weil die Currysauce bis zur nächsten Saison halten soll oder weil in PET-Flaschen nun mal keine heißen Inhalte gefüllt werden können.
Wo sind sie drin?
Weil vielen Deutschen Konservierungsstoffe suspekt sind, versuchen die Hersteller, sie zu vermeiden. Sorbinsäure oder Benzoesäure stecken zum Beispiel in Backwaren, Saucen, Fruchtzubereitungen und Süßigkeiten. Das Antipilzmittel Natamycin wird auf Wurstpelle und Käserinde aufgesprüht. Antibakterielle Stoffe kommen auf die Schale von Zitrusfrüchten
Unterm Mikroskop
Konservierungsstoffe bekämpfen Mikroorganismen mit verschiedenen Strategien: Sie klauen ihnen lebenswichtige Stoffe oder zerstören ihre Zellwände.
In der Fabrik – wie werden sie gemacht?
Sorbinsäure und Benzoesäure kommen in ähnlicher Form in der Natur vor, zum Beispiel in Beeren. Sie werden aber inzwischen chemisch im Labor hergestellt. Wie Benzoesäure werden einige seltener eingesetzte Konservierungsmittel aus Erdölbestandteilen produziert.
Die Aufgabe – was soll das Ganze?
Üblicherweise kommen Hersteller mit den physikalischen Konservierungsmethoden - Erhitzen, Kühlen, Hochdruck und Trocknen – und den althergebrachten chemischen Methoden klar – Zuckern, Salzen, Milchgärung und Fermentieren. Wenn das alles für ein Produkt nicht geht oder wenn die Tube oder das Glas nach dem Öffnen noch lange halten muss, dann werden zusätzlich Konservierungsstoffe eingesetzt.
Warum eigentlich nicht?
Die meisten Konservierungsstoffe sind in den eingesetzten Mengen unbedenklich. Das Schwefeln von Wein oder Obst vertragen manche Menschen allerdings nicht gut. Manche Substanzen werden auch als Medikamente eingesetzt. Da muss man sich fragen, ob man die in Lebensmitteln haben möchte, auch weil Mikroorganismen Resistenzen entwickeln können. Wenn die Alternative aber hochgiftige Schimmelpilze und Bakterien sind, dann lieber potente Konservierungsstoffe.
Weitere Zusatzinfos
- Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)
- Das europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat den Einsatz von Schwefelverbindungen erst vor kurzem neu bewertet.