Sich viele Dinge leisten zu können, trägt zu unserer Lebenszufriedenheit bei, schadet aber auch schnell Klima und Umwelt. Glücklich machender Konsum geht aber auch nachhaltig.
Geld macht glücklicher – in diesem Punkt ist sich die Forschung schon lange einig. Eine neue Studie hat diesen Zusammenhang jetzt wieder bestätigt. Das bedeutet nicht, dass jeder Mensch in jedem Fall bei steigendem Einkommen direkt glücklicher wird. Aber im großen Zusammenhang stimmt das auf jeden Fall, sagt der Soziologe Rasmus Hoffmann, der an der Uni Bamberg unter anderem zu sozialer Ungleichheit forscht.
Geld öffnet Türen
Ein höheres Einkommen macht aber nicht allein deswegen glücklicher, weil der Kontostand steigt. "Mit dem Einkommen hängen natürlich auch Dinge wie Sicherheit und Unabhängigkeit zusammen", erklärt Rasmus Hoffmann. Geld macht vieles in unserem Leben einfacher und trägt auch dazu bei, wie wir von anderen wahrgenommen werden.
"Ein ganz wichtiger Punkt ist eben das Ansehen und das Prestige, das eigentlich eine Ursache dafür ist, warum Einkommen glücklicher macht."
Wenn wir mehr Geld zur Verfügung haben, können wir uns mehr leisten und diese Möglichkeit trägt auch wieder zur Lebenszufriedenheit bei, sagt der Soziologe und Glücksforscher Jan Delhey. Denn in einer modernen Gesellschaft drückt sich die gesellschaftliche Teilhabe auch in der Konsumteilhabe aus.
"Wir sehen auf jeden Fall, dass diejenigen, die sich wenig leisten können, in der Lebenszufriedenheit etwas deutlicher zurückfallen als der Bevölkerungsdurchschnitt."
Immer wieder neue Dinge zu kaufen ist allerdings wenig nachhaltig. Soziologe Jan Delhey ist aber der Meinung, dass wir uns nicht unbedingt zwischen Konsum, der uns glücklich macht, und der Verantwortung gegenüber unserem Planeten entscheiden müssen.
Wir können auch Erlebnisse konsumieren
Der Trick: Lieber Geld für Erlebnisse ausgeben anstatt für neue Produkte. "Bei Konsumgütern ist es oft so, dass wir vergleichen und das kann dann auch wieder die Freude am Produkt mindern", erklärt Jan Delhey. Bei Erlebnissen ist diese Entwertungsdynamik allerdings nicht so stark.
"Wenn wir einen schönen Urlaub hatten, wird er nicht weniger schön dadurch, dass ein Nachbar auch einen schönen Urlaub hatte."
Bei dieser Form des Konsums lässt sich auch auf Umwelt- und Klimaschutz achten. Wer nicht für jedes Erlebnis mit dem Auto oder dem Flugzeug unterwegs sein muss, hat gute Chancen auf einen glücklich machenden Konsum, der zumindest einigermaßen nachhaltig ist.