Keine Angst die deutsche Sprache stirbt nicht aus - zumindest jetzt noch nicht. Anders ist es mit 'Unserdeutsch': Eine Kreolsprache, die noch von rund 100 Leuten gesprochen wird.

Unserdeutsch ist eine Kreolsprache, also ein Mischmasch aus verschiedenen Sprachen: ein bisschen Englisch ist dabei, Deutsch und eine oder mehrere der drei Nationalsprachen, die in Papua-Neuguinea gesprochen werden. 

Der Unterschied zu Hochdeutsch ist zum Beispiel, dass es keine Geschlechter gibt. Stattdessen heißt alles 'de', also 'de Frau', der Ehemann ist 'de Herrgemahl', das Meer heißt 'de Salzwasser'. Außerdem sind die Konsonanten an vielen Wortenden verschwunden. Wie in 'Gutän Ta'.

"Bei Fragen kommt das Fragewort am Ende, also würde man sagen: Du geht wo?"​
Jenny Rieger, Deutschlandfunk Nova

Entdeckt wurde Unserdeutsch von Craig Volker, der heute Professor an der Uni Augsburg ist. Ende der 1970er unterrichtete er Deutsch an einer Oberschule in Australien. Eines Tages kam eine neue Schülerin in seine Klasse. Sie war schwarz und sprach perfektes Deutsch - auch, wenn ihre Grammatik sehr ungewöhnlich war.

Rund 100 Leute auf der Welt sprechen noch Unserdeutsch, die aber sehr verstreut leben. Es hätte also auch durchaus passieren können, dass diese Kreolsprache ausstirbt, bevor sie überhaupt entdeckt wird. 

Pidigin-Sprachen

Neben Kreolsprachen gibt es auch noch Pidgin-Sprachen, das sind auch Mischsprachen, die aber nicht zur Muttersprache wurden. Sie werden zur Basiskommunikation genutzt, wie beispielsweise das namibische Küchendeutsch

Shownotes
Kreolsprachen
Unserdeutsch stirbt aus
vom 07. Juni 2017
Moderator: 
Sebastian Sonntag
Gesprächspartnerin: 
Jenny Rieger, Deutschlandfunk Nova