Die Mutter aller Kryptowährungen, der Bitcoin war Anfang der Woche knapp unter 20.000 Dollar wert. So viel also wie noch nie zuvor - selbst nicht an seinem Peak im Jahr 2017. Doch damals brach er ziemlich schnell zusammen. Jetzt investieren große Investoren in die Kryptowährung, etwa der Zahlungsdienstleister Paypal. Das macht den Bitcoin nicht nur für viele interessant, es könnte ihn auch stabiler machen. Trotzdem: Sicher ist das Geschäft damit nicht.

Das letzte Rekordhoch hatte der Bitcoin im Jahr 2017 – kurz danach brach er aber wieder um fast 80 Prozent ein. Jetzt ist sein Wert zum ersten Mal noch höher gestiegen als im Dezember 2017, aber wie stabil ist die Kryptowährung heute? Zumindest scheint der einstige Hype vorbei zu sein. Dieses Mal könnte es anders ausgehen. Denn: Auch große Investoren haben die Kryptowährung als Anlage entdeckt – was für Stabilität sorgen könnte.

Mehrere Global Player investieren

Bei den Investoren handelt es sich unter anderem um Vermögensverwalter, die sich besonders auf Kryptowährungen spezialisiert haben, etwa Greyscale, aber eben auch zum Beispiel Fidelity, einer der größten Vermögensverwalter der Welt. Sie versprechen sich also einen gewissen Markt, meint Wirtschaftsjournalist Klaus-Rainer Jackisch.

Paypal will Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren

Interessant dürfte vor allem werden: Der Zahlungsdienstleister Paypal hat angekündigt, im kommenden Jahr den Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Es soll dann auch möglich sein, Bitcoins auf der Plattform zu kaufen, zu verkaufen und anzulegen.

Viele Experten gehen davon aus, dass dann andere Unternehmen nachziehen werden und ebenfalls den Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Das wären Entwicklungen, die dem Bitcoin zugute kommen und auch den Kurs stützen würden, sagt Klaus-Rainer Jackisch.

"Das Geschäft mit Bitcoins bleibt eine Hochrisiko-Wette. In den zwölf Jahren seit es den Bitcoin gibt, gab es immer wieder dramatische Schwankungen."
Klaus-Rainer Jackisch, ARD-Börsenstudio

Das Geschäft mit Bitcoins ist für jeden möglich, denn es lassen sich auch nur kleine Anteile eines Bitcoins kaufen. Trotzdem rät Klaus-Rainer Jackisch zur Vorsicht. Denn die Kursentwicklung der Kryptowährung ist alles andere als stabil. Schnell passiere, was auch 2017 passiert ist: Die 20.000 Dollar Marke hatte der Bitcoin fast geknackt – und stürzte dann um 80 Prozent ein. Auch in den letzten Monaten habe sich der Wert wieder fast verdoppelt.

Keine verlässlichen Prognosen

Wer sich das gerne einmal anschauen möchte, kann das also tun – nur den großen Gewinn sollten wir uns davon nicht erwarten, meint Klaus-Rainer Jackisch. Denn Fakt sei: Keinem Experten sei es bisher gelungen, eine wirklich gute Prognose darüber abzugeben, was mit dem Bitcoin wohl passieren wird.

"Wenn auf einmal so viele investieren, ist die Gefahr einer Blase auf jeden Fall gegeben."
Klaus-Rainer Jackisch, ARD-Börsenstudio

Es gibt dennoch auch solche, die glauben, der Bitcoin könnte im nächsten Jahr bis zu 320.000 Dollar wert sein, zum Beispiel ein Analyst der Citibank. Solche dramatisch hohen Zahlen hält Klaus-Rainer Jackisch für unwahrscheinlich. Bisher habe es der Bitcoin nicht geschafft, die 20.000 Marke zu knacken, und auch jetzt schwankt er nur in diesem Bereich.

Bitcoin ist beschränkt

Zu berücksichtigen ist aber aus der Sicht von Klaus-Rainer Jackisch auch, dass der Bitcoin eben endlich ist. Das berechnen die Prognosen mit ein. Der Theorie nach, müsste bei einem beschränkten Gut, dass immer knapper wird, der Preis steigen. Diese Theorie habe sich in der Praxis und der Geschichte des Bitcoins aber bisher nicht bestätigt. Deshalb ist immer noch Vorsicht geboten.

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Shownotes
Kryptowährung
Was die Rückkehr des Bitcoins bedeuten könnte
vom 01. Dezember 2020
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartner: 
Klaus-Rainer Jackisch, Wirtschaftsjournalist