Wolfgang Beltracchi hat viele gefälschte Kunstwerke auf den Markt gebracht und sagt bis heute, dass ihm das Fälschen Spaß macht. Er selbst findet seinen Betrug nicht besonders gravierend.
Wolfgang Beltracchi hat 35 Jahre lang Bilder anderer Künstler gefälscht und hat sie mithilfe seiner Komplizen, der sogenannten "Beltracchi-Bande", verkauft - egal ob Expressionist, Impressionist oder alter Meister. Also zum Beispiel Max Ernst, Paul Klee oder Matisse. Insgesamt sollen es um die 100 Künstler gewesen sein. Und selbst erfahrene Kunstgutachter haben sich durch seine Bilder täuschen lassen. Zum Beispiel hat auch das Kölner Auktionshaus Lempertz ein Bild von ihm versteigert.
"Der Kick war, dass ich es jedes Mal wieder geschafft habe, mich in einen Maler hinein zu versetzen."
Um die Bilder wirklich auf den Markt zu bringen, haben sich die Betrüger Geschichten und Sammlungen rund um die Fälschungen ausgedacht, etwa die "Sammlung Wilhelm Knops" oder die "Sammlung Werner Jäger". Einmal hat Wolfgang Beltracchi ein auf alt gemachtes Schwarz-Weiß Foto inszeniert, auf dem seine Frau, als ihre eigene Großmutter aufgetreten ist - umgeben von mehreren gefälschten Bildern. Dieses Foto wurde dazu benutzt, die Echtheit des Gemäldes zu unterstreichen.
Keine Reue
Wolfgang Beltracchi und seine Frau Helene wurden 2011 zu sechs und vier Jahren Haft verurteilt. Sie konnten ihre Strafe bis Januar 2015 im offenen Vollzug ableisten, der Rest ist auf Bewährung. Der Kunstfälscher hat seine Geschichte mittlerweile gut vermarktet, ein Buch darüber geschrieben und einen Dokumentarfilm gedreht. Reue und Anerkennung, dass das, was er getan hat, Unrecht ist, haben Kritiker darin vermisst.
"Es hat sich nicht so viel geändert - außer, dass ich jetzt nicht mehr so viel Geld für meine Bilder bekomme."