Budi ist lange Zeit einfach nicht fertig geworden. Die letzte Klausur wollte er nicht schreiben, genauso wenig wie seine Diplomarbeit. Kommilitonen sagten: Das schaffst du nicht. Budi hat es geschafft. Nach 32 Semestern hat er sein Diplom in der Tasche.
Mario Budimir, genannt Budi, war ein ganz normaler Student. Er hat gelernt, Klausuren geschrieben und das Studentenleben genossen. Einen Unterschied gab es dann aber doch: Er hat keine finanzielle Unterstützung bekommen, er musste viel arbeiten. Sein Job war einer, den er auch länger hätte machen können. Und so hat er eher nebenbei studiert, als nebenbei zu arbeiten. Irgendwann war er einige Jahre so gut wie gar nicht mehr an der Hochschule. Dabei brauchte er nur noch eine Klausur und seine Diplomarbeit zum Abschluss.
Nach zwölf Jahren kam der Entschluss, das Studium zu beenden - mit Diplom. Mitverantwortlich für Budis Entscheidung waren auch äußere Zwänge. Denn bald hätte er wegen der Umstellung auf Bachelor keinen Abschluss mehr machen können. Also setzte er sich in die Bibliothek und lernte. "Das war das absolute Chaos", sagt er.
Budi sagt: Er hat quasi alle Lernfehler gemacht, die man so machen kann.
"Ich habe Prüfungsangstseminare gehalten und hab vermittelt, wie man perfekt lernt, wie man sich auf Prüfungen vorbereitet. Und natürlich saß ich in der Bibliothek mit 400 verschiedenen Zetteln und habe alles komplett durcheinander gelernt wie ein 8-Jähriger."
Trotz allem: Die Prüfung hat Budi mit Note eins bestanden. Und dann hat er seine Diplomarbeit geschrieben. Neben seinem 40-Stunden-Job. Und er hat sein Studium fertiggemacht.