Man kennt sie mittlerweile: Lastenräder. Transportiert werden damit vor allem Kinder und/oder Bierkästen (manchmal auch Blumen). Aber Lastenräder können viel mehr, vor allem Elektro-Lastenfahrräder. Sie könnten den urbanen Transport verändern, indem sie Kurierautos ablösen. Die Hälfte aller Transporte in europäischen Innenstädten könnte von Lastenrädern übernonmmen werden.
Marc Bühnemann zum Beispiel ist ein Lieferant auf zwei Rädern. Er ist Fahrer bei Velogista, einem Berliner Logistikunternehmen, das seine Kunden ausschließlich per Fahrrad beliefert. Die Lastenräder, die genutzt werden, fassen 1500 Liter Volumen. Das entspricht dem Innenraum eines Pkws - und zwar eines Kombis.
"Auf das Lastenrad passen 250 Kilo, das ist eine Europalette. Da kann man mit einem Gabelstapler ranfahren."
Das Lastenrad von Marc ist ein Pedelec, das seinen Fahrer mit einem Elektroantrieb unterstützt. Bei schweren Lasten und langen Strecken ist das sehr sinnvoll. Die Batterie schafft bei voller Auslastung 50 Kilometer. Nachts kommt sie an die Steckdose.
Lastenräder statt Kurierautos
Auch wenn ein Lastenrad nicht die Spitzengeschwindigkeit von einem Kurierauto halten kann, können die Lastenräder viel Zeit gewinnen, indem sie auf dem Fahrradweg am Stau vorbeifahren. Die Fahrer sparen auch Zeit, weil sie keinen Parkplatz suchen müssen.
Dem Unternehmen Velogista geht es dabei auch um eine kleine Revolution in der urbanen Logistikbranche: Lastenräder sollen Kurierautos ersetzen. Eine Studie des EU-finanzierten Projekts Cyclelogistics unterstützt die Idee. Diese hat ergeben, dass die Hälfte aller Transporte in europäischen Innenstädten von Lastenrädern übernommen werden könnte.
Mehr Lastenräder im Netz:
- "Ich ersetze ein Auto!" | Institut für Verkehrsforschung über Elektro-Lastenräder im Kurier- und Expressdienst
- Lasten auf die Räder | Infos vom Verkehrsclub Deutschland
- Cyclelogistic moving Europe forward | Von der EU gefördert - Infos von der englischsprachigen Plattform Cyclelogistics (PDF)