Kerstin Ruskowski hat schon vor längerer Zeit damit begonnen, weniger Müll zu produzieren und nachhaltiger zu leben. Davon hat sie in ihrem Podcast Ohne Müll erzählt. Doch ein Stoff nervt sie bis heute, auch weil er so fest in die Welt um uns verbaut ist: Plastik. In der ersten Episode ihres neuen Podcasts "Gefährlich praktisch" geht es um den Beginn des Plastikzeitalters.
Plastik ist ein fantastisches Material, es ist leicht, flexibel einsetzbar, beständig und kostengünstig. Aus unserem derzeitigen Leben ist es nicht wegzudenken. Gleichzeitig finden sich aber auch seine Spuren überall: Plastikfetzen in den Gedärmen verendeter Wale, mit Plastiktüten überschwemmte Flussmündungen und irgendwo die dunkle Ahnung, dass Mikroplastik das Trinkwasser und unsere Körper überschwemmt.
Bis 2050 soll der Plastikmüll in den Ozeanen mehr wiegen als die Fische, die darin leben – so eine Berechnung von Forschenden der Ellen MacArthur Foundation.
Plastik galt als Sensation
Es gab eine Zeit, da galt Plastik als Sensation. Weil es so vielseitig war. Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte der belgische Chemiker Leo Baekeland, wie sich Kunststoffe auf der Basis von Erdöl herstellen lassen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging es dann richtig los: Kunststoff, der neue Wunderstoff. In sibirischen Städten sollte es dank Kunststoffkuppel angenehm warm werden, Wüsten sollten dank Schaumstoffmatten ergrünen. Solche Visionen warten bis heute auf ihre Umsetzung. Der Siegeszug des Plastiks war unspektakulärer, dennoch eroberte Plastik die Welt. Und zwar so erfolgreich, dass wir heute bei vielen Produkten gar nicht mehr wissen, wie wir sie ohne Plastik herstellen sollen.
"Ein öffentliches Verkehrsmittel, ein Bus, ganz ohne Kunststoffe - nur aus Holz, Stahl und Eisen. Der würde unglaublich viele Ressourcen schlucken, weil er sehr schwer wäre."
Plastik ist praktisch, Plastik ist billig und gleichzeitig sehr robust und beständig. Was zunächst ein entscheidender Vorteil war, entwickelte sich zum Fluch: Plastik verschwindet nicht - es zerfällt nur in immer kleinere Teile. Plastikflaschen schwimmen rund 450 Jahre auf unseren Meeren, bei Angelschnüren können es sogar 600 Jahre sein. Das ist ein Problem für alle Meerestiere – und es ist ein Problem für uns. Plastikrückstände finden sich selbst in unserem Urin.
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