Gesa Neitzel hatte das Leben in Berlin satt und war auf der Suche. Während eines Urlaubs in Südafrika fand sie, was sie suchte: das Leben in der Natur.
In Berlin hat Gesa Neitzel als Fernsehredakteurin gearbeitet. Den ganzen Tag im Büro und am Computer: "Mir ging es damit einfach nicht gut", sagt sie. Geholfen hat ihr, dass sie irgendwann die richtigen Leute getroffen habe. "Es hat einfach Klick", gemacht. Während eines Urlaubs in Südafrika findet sie, was sie suchte: das Leben in der Natur. Gesa entschließt sich eine Ausbildung zur Rangerin zu machen.
Zwei Monate dauert die Grundausbildung in Botswana. Schlafen im Iglo-Zelt in der Wildnis, und immer um vier oder fünf Uhr morgens aufstehen. Dann geht es raus - weiter in die Natur hinein. Dazu Theorie-Unterricht. Insgesamt hat Gesa ein Jahr in ihre Ausbildung investiert, nach der Grundausbildung hat sie sich weiter zum Safari-Guide ausbilden lassen. Berlin hat sie während dieser Zeit nie vermisst.
"Das war bestimmt der Grund, warum ich die Ausbildung machen wollte, ohne es vorher zu wissen. Im Grunde genommen hat mir die Natur und das Zurück zu den Wurzeln gefehlt. Ich musste einfach raus und wissen ob meine Instinkte noch funktionieren."
Angst vor großen Tieren hat sie nicht. "Ich bin ja nicht die ganze Zeit in Lebensgefahr - Fahrradfahren in Berlin ist gefährlicher", sagt Gesa. Überhaupt sei seit ihrer Ausbildung ihre situative Wachsamkeit geschult. Gesa nimmt über ihre Sinne ihre Umwelt sehr viel bewusster war. Diese Sensibilität stresst sie aber in der Großstadt.
"Um bestimmte Situationen vorhersehen zu können und Tiere zu erspähen, müssen alle deine Sinne wach sein. Und wenn man zurück in Berlin ist, ist das unfassbar, was da alles auf einen einwirkt. Manchmal bin ich schon ein bisschen geschockt."
Zu ihrer Ausbildung gehören auch Schießübungen, denn wenn sie mit Besuchern im Krüger Nationalpark unterwegs ist, muss sie diese auch in Sicherheit bringen können - vor Tieren und Wilderern.
"Schießen an sich auf eine Zielscheibe konnte ich", sagt Gesa. Aber als Tierliebhaberin auf ein Tier schießen zu müssen, kann sie sich immer noch kaum vorstellen. Deshalb würde sie alles tun, sich so vorsichtig und umsichtig im Busch verhalten, dass sie erst gar nicht ihre Schusswaffe einsetzen müsse.
"Es gibt fünf Busch-Regeln und die Erste lautet: Niemals wegrennen!", sagt Gesa. Außerdem:- Leise sein
- Immer gegen die Windrichtung pirschen
- Spuren lesen
- Situative Wachsamkeit
Über ihre Ausbildung zur Rangerin hat Gesa ein Buch geschrieben: "Frühstück mit Elefanten" wird sie noch zwei Monate lang in Deutschland promoten, dann will sie sich endgültig in Südafrika ein neues Leben aufbauen.