In der Fußballbundesliga herrscht ein Immenser Leistungsdruck. Die Bayern sind schon durch, aber im Abstiegskampf geht es ordentlich zur Sache. Kann man die Stress-Resistenz der Mannschaften auf dem Platz ablesen? Und wie können Teams dem Druck standhalten?
Die 0:3-Heimniederlage gegen Dortmund zeigt es: Den FC Bayern scheint die Bundesliga nicht mehr so wirklich zu tangieren. Warum auch? Meister sind sie ja schon längst. Andere Mannschaften - zum Beispiel die, die europäisch kicken oder die, die erstklassig bleiben wollen - sind da schon weniger entspannt. Die Teams stehen unter Druck - entweder, weil sie gewinnen müssen, oder weil sie nicht verlieren dürfen. Über den Leistungsdruck im Sport - und auch außerhalb davon - haben wir mit Jens Kleinert gesprochen, er ist Sportpsychologe an der Sporthochschule Köln.
"Unter Druck entstehen Fehler, die sonst nichts passieren würden, schneller. Im Training kann man das bekämpfen, indem man sich die eigenen Stärken plastisch vor Augen führt."
Manche Trainer werden aggressiver oder zumindest dünnhäutiger, wenn es auf das Ende der Saison zugeht und der Stress wächst, sagt Kleinert.
"Wenn man nach der Theorie gehen würde, hätte Jürgen Klopp aber das ganze Jahr über Stress."
Der Stab aus Trainern, Betreuern und Psychologen kann dem Team helfen, dem Druck standzuhalten, so Kleinert - zumindest im Training. Zum Beispiel, indem man versucht, den Spielern positive Erfahrungen zu vermitteln. Man sollte daher Situationen schaffen, die den Spielern die Überzeugung geben: "Mensch, ich hab das ja doch noch drauf!" Grundsätzlich sei es immer ratsam, optimistisch und nicht pessimistisch in die Zukunft zu schauen.
"Man sollte sich immer - positiv formulierte - Ziele setzen, die man erreichen kann. 'Wir müssen unbedingt schauen, dass wir unsere Flanken reinbekommen' ist also besser als 'Wir dürfen auf gar keinen Fall verlieren'."