Nur noch fünf Euro auf dem Konto. Eine Situation, in der niemand gerne ist. Leni lebt fast jeden Monat so. In dieser Ab 21 erzählt sie uns, was Backofenreiniger damit zu tun hat und wie sie trotzdem das Beste daraus macht.
Wenn Leni mit ihren Freund*innen diesen Sommer draußen Zeit verbringt, will natürlich auch sie einen kalten Drink. Der Weg dahin führt sie aber nicht, wie man denken könnte, an eine Bar, sondern immer erst zum Discounter, um sich zum Beispiel die günstigste Limo zu kaufen. Auswärts essen oder trinken ist eigentlich nie drin. Ihr Budget kalkuliert sie am Anfang des Monats immer ganz genau, um ihre Finanzen durchplanen zu können. Circa 300 Euro hat sie dafür insgesamt zur Verfügung.
"Ich mache mir immer einen Plan, wie viel Geld ich für Essen ausgeben kann. Das sind meistens 40 Euro pro Woche. Dieses Geld hebe ich dann auch immer ab, um es nicht anderweitig auszugeben. Den Rest teile ich mir dann ganz genau für meine Freizeit ein."
Ungleiche Geldsorgen
Von dieser Situation war sie nach dem Abi und dem Auszug bei ihren Eltern ziemlich überrumpelt. Vor allem im Supermarkt hatte sie immer wieder Probleme nachzuvollziehen, wie sich manche Preise gestalten und wieso so banale Dinger wie Backofenreiniger bloß so teuer sind.
"Geld für Sachen wie Backofenreiniger ausgeben zu müssen ist schon frustrierend, vor allem wenn man diese Dinge gar nicht wirklich kaufen will."
In ihrem Freundeskreis spiegelt sich wieder, was auch andere im Alltag erleben: Ungleichheit. Für Leni ist es dabei vor allem schwierig nachzuvollziehen, wieso andere in ihrem Alter und ihrer Situation einfach mehr machen können.
"Ich hab vielleicht nicht so viel, aber ich mach das Beste draus. Manchmal gibt es aber ein Neidgefühl, wenn Freunde erzählen, dass sie ständig in Urlaub fahren können und ich das eben nicht einfach so machen kann. Ich fände es schon cool, wenn die Ungleichheiten nicht so groß wären."
Anders als manche ihrer Freundinnen und Freunde hat Leni derzeit einen sehr bodenständigen Wunsch. Sie würde sich über eine neue Jeans ohne Löcher freuen.
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