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An seinem 500. Todestag werden die Meisterleistungen Leonardo da Vincis gefeiert. Er gilt als Universalgenie und hat vieles herausgefunden, aber eigentlich nur, weil er ein guter Maler sein wollte.

Leonardo da Vinci ist vor 500 Jahren im Alter von 67 Jahren gestorben. Viele seiner Werke sind weltberühmt wie die "Mona Lisa", die im Pariser Kunstmuseum Louvre hängt, oder "Das letzte Abendmahl" – ein Wandgemälde im Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie in Mailand.

Wissenschaft zum Zwecke der Malerei

Gefeiert wird er heute nicht nur wegen seiner Gemälde, sondern auch als Universalgelehrter: Er war unter anderem auch Architekt, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Deutschlandfunk-Nova-Reporter Pascal Fischer ist sich sicher, dass das aber alles nur Nebenprodukte seines Dranges waren, den Menschen perfekt darzustellen. Aber statt, wie viele seiner Kollegen, die antiken Autoren und Künstler zu studieren – das war typisch für die Renaissance – wollte er selbst herausfinden, wie die Welt wirklich ist.

Unbändiger Wissensdrang

Deshalb sezierte Leonardo da Vinci Leichen und gewann so Erkenntnisse über die Anatomie des Menschen, über Nerven, Adern, den Blinddarm oder den Schädel. Für die Landschaftsmalerei untersuchte er die Oberfläche von Gewässern. Dabei entdeckte er die Oberflächenspannung des Wassers. Oder er wollte Wassertropfen malen und stellte fest, dass diese rund sind.

Leonardo da Vinci beschäftigte sich mit der Wahrnehmung und Optik für die perspektivische Darstellung in der Malerei. Außerdem entwickelte er neue Maltechniken und setzte sich mit der Farbenlehre auseinander.

Malerei wichtig für die Wissenschaft

Auch Kunsthistoriker sagen: Leonardo da Vinci war zuallererst Maler. Nichtsdestotrotz hat die Wissenschaft von der Malerei und von Zeichnungen profitiert. Denn der Mensch begreift in Bildern.

Leonardo da Vinci war ein Ausnahmetalent, aufgrund seines Wissensdurstes, Schaffensdrangs und seiner Universalität. Bemerkenswert sind seine Leistungen als Ingenieur, auch wenn seine Maschinen eher nicht funktionierten: Panzer mit Handkurbelantrieb, U-Boot, in dem man erstickt, Helikopter mit Schraube statt Rotorblättern.

"Es gibt so einen Helikopter, der hatte ein Schraube, keine Rotorblätter wie heute. Mit der Schraube sollte er sich in die Luft schrauben – da kannst du lange kurbeln."
Pascal Fischer, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Seine Erfindungen dienten oft als Bewerbungen, um bei Hof angestellt zu werden. Vor allem handelt es sich bei vielen Dingen auch einfach nur um Entwürfe.

"Auf der anderen Seite sind es aber Maschinen, die dann trotz alledem über die Vorstellungen der Zeit hinaus gehen. Sie sind Entwürfe, die, wie zum Beispiel die Flug-Maschine, ja etwas sind, was die Zeit eigentlich gar nicht denken konnte!"
Elisabeth Oy-Marra, Kunsthistorikerin von der Uni Mainz

Viele seiner Entwürfe, ob für Maschinen oder Gemälde, hat Leonardo da Vinci gar nicht vollendet. Historiker sagen, dass ähnliche Ideen in dieser Zeit kursierten und Leonardo da Vinci sie handwerklich einfach schöner als andere umgesetzt hat.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Universalgenie
Leonardo da Vinci war vor allem eins: Maler
vom 02. Mai 2019
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Pascal Fischer, Deutschlandfunk-Nova-Reporter