Die Zahl der Jägerinnen steigt. Unsere Reporterin Elisabeth Veh hat sich auf die Pirsch gemacht, um herauszufinden: Was reizt Frauen an diesem vermeintlichen Männer-Hobby.
Barbara Rottengruber arbeitet als Disponentin in einem Entsorgungsbetrieb. Nach Feierabend schlüpft sie in die Jägerkluft und geht mit ihrem Hund in den Wald, in der bayerischen Hallertau. Dort legt sie sich in der Kanzel eines Hochsitzes auf die Lauer und beobachtet mindestens zwei Stundenlang Wald und Wiesen.

Lange Zeit passiert einfach nichts, das ist ganz schön meditativ, ein bisschen wie Yoga, und Barbara bestätigt, dass sie in der Stille schon das ein oder andere Problem gelöst habe.
"Der Hochsitz ist einer meiner Lieblingsplätze, man sieht da eigentlich ganz weit. "
Zwischendurch gibt es aber auch ordentlich Action, wenn das Wild zum Äsen kommt. Einmal hat die 32-Jährige einen 50 Kilo schweren Bock geschossen, den sie eigenhändig zu ihrem Jeep schleppen musste. Geschossen wird streng nach Abschussplan. Der ist wichtig, damit der Wildbestand im Zaum gehalten werden kann. Der würde nämlich explodieren mangels natürlicher Feinde. Und das ist schlecht für den Wald.
Seit 20 Jahren steigt die Zahl der Jäger und Jägerinnen. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes Stand 2013 gibt es 375.114 Jäger, darunter sind inzwischen rund 30.000 Jägerinnen, die auf der Pirsch sind. Ein wachsender Markt, den Jagdausstatter gewittert haben: Sie bieten Lady-Gewehre, figurbetonte Softshell-Kleidung, Jagdaccessoires wie Jagdhüte mit Fasanenfedern und Halstücher mit Hirschmotiv an. Und ein eigenes Jagdmagazin für die Jägerin gibt es auch.
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