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Schriftsteller Musa Okwonga beschreibt in seinem Roman "Es ging immer nur um Liebe", wie es ist, als Schwarzer in Berlin anzukommen, sich zurechtzufinden und zu verlieben. Es geht viel um Schmerz, weil er rassistisch beleidigt wird. Und um die Liebe.

Der britisch-ugandische Schriftsteller Musa Okwonga hat mit "Es ging immer nur um Liebe" nicht nur einen bewegenden Roman geschrieben, sondern auch eine Anleitung zum Klarkommen, ein Plädoyer dafür, sich und all die anderen Menschen um einen herum nicht aufzugeben. Selbst die, die einen nicht mögen, die einen in der U-Bahn meiden, weil man Schwarz ist, die sich rassistisch äußern und dabei hämisch lachen, weil sie den Schmerz nicht kennen, den Schwarze durch Menschen wie sie erfahren.

Musa Okwonga ist Schwarz. Er kennt den Schmerz. Und er beschreibt ihn so nahbar, dass er fühlbar ist.

"Dieses unglaubliche Buch mit dem leuchtend rot-gelb-grünem Cover sollte so klein sein, dass es auf keiner Reise, in keinem Koffer oder Reiserucksack fehlt. Es ist elementar."
Lydia Herms, Deutschlandfunk-Nova-Rezensentin

Musa Okwonga teilt seinen Schmerz. Aber er teilt auch seine Liebe. Er erzählt aus seinem Leben mit der persönlichen Anrede "Du". Das braucht Gewöhnung beim Lesen, geht aber tief ins Herz. Musa Okwonga spricht gewissermaßen zu sich selbst.

Schmerz und Liebe

Gleichzeitig spricht er aber auch zu dir, während er mit seiner Mannschaft im Schnee Fußball spielt. Während er zitternd vor Traurigkeit nachts um 1:00 Uhr auf einer Berliner Straße herumsteht. Während er seufzend – und vielleicht mit geschlossenen Augen – Kuchen in einem Café isst. Während er vor einer Verabredung seine Tränen vorsichtig mit dem Ärmel seines Pullovers trocknet, damit die Augen nicht rot werden und verraten, was er fühlt.

"Es geht um Liebe, immer um Liebe - für sich selbst, für andere."
Lydia Herms, Deutschlandfunk-Nova-Rezensentin

Es geht um die Liebe zu Berlin und um Dating in Berlin, wo Musa Okwonga seit fast zehn Jahren lebt. Es geht um Liebe für die Verwandtschaft tausende Kilometer weit von ihm entfernt. Es geht um seinen Vater und dessen Heimatdorf in Uganda. Es geht um Liebe für die eigenen Wurzeln. Und nicht zuletzt geht es um Liebe für das Schreiben, das Erzählen und jedes einzelne Wort.

Das Buch

"Es ging immer nur um Liebe" (Original: "In the end, it was all about love", 2021) von Musa Okwonga, aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt von Marie Isabel Matthews-Schlinzig, erschienen im Mairisch Verlag, 152 Seiten, Hardcover: 20 Euro, eBook: 9,99 Euro, Hörbuch gibt es auch, gelesen von Benito Bause, erschienen bei Buchfunk, als mp3-CD oder im Stream; ET: 12.09.2022.

Shownotes
Das perfekte Buch für den Moment
… wenn du dir die Tränen mit dem Ärmel abwischst
vom 11. Februar 2024
Autorin: 
Lydia Herms, Deutschlandfunk-Nova-Rezensentin